Bogenhanf (oder auch Sansevieria trifasciata, Schwiegermutterzunge oder Bajonettpflanze genannt) ist mega dekorativ und momentan wieder sehr gefragt. Was nur Wenige wissen ist, daß man diese pflegeleichte Pflanze ganz leicht aus Stecklingen vermehren kann! Man benötigt nur ein gesundes Blatt einer erwachsenen Pflanze und etwas Zubehör – schon kann es losgehen. Schon bald hat man kleine Mini-Bogenhanf-Pflanzen, die sich z.B. wunderbar zum Verschenken eignen.
Das Werkzeug
Zur Vermehrung von Bogenhanf braucht man nicht viel Zubehör.
- eine gesunde Bogenhanf-Mutterpflanze
- scharfes, steriles Messer
- durchlässige Blumenerde
- wasserfester Stift
- Schneidunterlage
- gute Laune
Blatt von der Mutterpflanze abschneiden und markieren
Als erstes schneidet man ein schönes, langes und gesundes Blatt von der Mutterpflanze ab. Das Messer ist dabei sehr hilfreich, denn die Blätter sind ziemlich robust! Man schneidet kurz über der Erdoberfläche. Dabei sollte man vermeiden, benachbarte Blätter zu verletzen. Der Blattverlust stört die Pflanze nicht all zu sehr – schon bald werden neue Blätter nachwachsen.
Anschließend markiert man mit einem wasserfesten Stift die 5cm langen Abschnitte, aus denen wir im nächsten Schritt die Stecklinge schneiden werden.
Wichtig: Die Stecklinge wurzeln nur an der Seite, die am Blatt unten war. Man muss sie in der selben Richtung einpflanzen, wie das Blatt an der Pflanze gewachsen ist. Zu diesem Zweck mache ich mir eine Markierung an jedem Abschnitt, wo oben ist. Pflanzt man die Stecklinge verkehrt herum ein, wurzeln sie nicht an.
Stecklinge schneiden
Nun schneidet man die einzelnen Stecklinge. Um das Messer steril zu bekommen kann man es entweder kurz mit einer Flamme abflammen oder in Alkohol / Desinfektionsmittel tauchen. Das entfernt eventuelle Krankheitserreger und Keime, die dem Bogenhanf arg zusetzen können.
Nachdem man die einzelnen Abschnitte geschnitten hat, kann man die Schnittflächen 1-2 Tage an der Luft abtrocknen lassen. Das ist aber kein Muss.
Stecklinge einpflanzen
Nun werden die Bogenhanf-Stecklinge eingepflanzt. Man steckt die Abschnitte mit der Seite in die Erde, die an der Mutterpflanze unten war. Die Stecklinge wachsen in der ursprünglichen Richtung weiter. Wenn man sie verkehrt herum einsetzt, dann wachsen sie nicht weiter. In einen Blumentopf werden mehrere Stecklinge eingesetzt. Danach gießt man das Substrat leicht (!) an und stellt alles an einen hellen Platz.
Substrat für die Stecklingsvermehrung
Bogenhanf reagiert sehr empfindlich auf Staunässe, deshalb sollte die Blumenerde durchlässig sein. Es hat sich bewährt, die Blumenerde mit Sand oder Tongranulat zu mischen.
Die Jungpflanzen wachsen
Nach einer Weile wachsen aus den Blattstücken neue Sansevierien heran! Das kann jedoch eine kleine Weile dauern – nur nicht die Geduld verlieren. Ab und an ein Schlückchen Wasser und viel Geduld sind das Rezept, was zum Erfolg führen wird. Sind die Jungpflanzen groß genug, kann man die Stecklingsblätter entfernen, sie werden nicht mehr gebraucht. Wenn alles ein gutes Stück gewachsen ist, sollte man die Pflanzen in einen größeren Topf umtopfen
Das muss man noch wissen
In dieser Anleitung wird die Sansevieria trifasciata vermehrt. Das ist der Bogenhanf mit den schönen hellgelben Streifen am Rand. Leider werden diese dekorativen Streifen bei dieser Vermehrungsmethode nicht weitervererbt. Die Jungpflanzen haben später also einfarbige Blätter. Wenn man die Streifen erhalten möchte, dann vermehrt man am besten über die Teilung der Mutterpflanze.
Andere Vermehrungs-Methoden
Es gibt noch andere Methoden, mit denen Du Deinen Bogenhanf vermehren kannst. Zum einen erzeugen diese Gewächse (so unglaublich es klingt) Samen! Der ist jedoch recht schwer zu bekommen und es dauert recht lange, bis man zum Erfolg kommt.
Eine viel erfolgversprechendere Methode ist die Teilung von großen Mutterpflanzen. Daber erhält man auch die Eigenschaften der Mutterpflanze,wie z.B. die schönen Blattränder. Zum Teilen topft man die Mutterpflanze aus, schneidet sie vorsichtig in zwei oder mehrere Teile und topft alles wieder ein.
Als letzte Vermehrungsart bietet sich noch das Abnehmen von Kindeln an. Von Zeit zu Zeit bildet die Pflanze kleine „Ableger“ (bzw. Seitensprosse), die man vorsichtig abtrennen und in eigene Töpfe einpflanzen kann.
Schritt-für-Schritt Kurzanleitung
Benötigte Zeit: 1 Stunde
Schritt-für-Schritt Anleitung zur Vermehrung von Bogenhanf aus Stecklingen
- Werkzeug bereit legen
Für die Vermehrung des Bogenhanfs braucht man nur wenig Zubehör. Ein scharfes Messer sollte bereit liegen. Außerdem braucht man eine Schneidunterlage, ein wasserfester Stift, einen Blumentopf und durchlässige Blumenerde / Kakteenerde.
- Blatt abschneiden und markieren
Ein gesundes Blatt wird vorsichtig von der Mutterpflanze abgetrennt. Alle 5cm markiert man die Schnittlinie sowie – ganz wichtig – die Wuchsrichtung mit dem wasserfesten Stift. Ich mache einen kleinen Pfeil, der in Richtung Blattspitze zeigt.
- Stecklinge schneiden
Nun schneidet man das Blatt vorsichtig mit dem sauberen und sterilen Messer in die einzelnen Abschnitte. Zur Sterilisierung des Messers kann man es z.B. kurz über einer Flamme erhitzen oder in hochkonzentrierten Alkohol / Desinfektionslösung tauchen. Nach dem Schneiden kann man die Stecklinge einen Tag lang antrocknen lassen. Sie können jedoch auch frisch geschnitten eingepflanzt werden.
- Stecklinge einpflanzen
Nun werden die Stecklinge ca. 1cm tief in den mit Erde gefüllten Blumentopf gesteckt und leicht (!) angegossen. Nach einer Weile bilden sich kleine Jungpflanzen. Vorsicht: Nicht zu viel gießen, die Pflanzen verrotten leicht.
Du hast noch keinen Bogenhanf?
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2 Kommentare
Obwohl er liebevoll und ausführlich geschrieben ist, habe ich mich über diesen Artikel geärgert – wie übrigens über die meisten vergleichbaren Artikel in anderen Pflanzenforen; Euch triffts jetzt…
Kurzer Hintergrund: Ich war gestern bei einer neuen Nachbarin, die eine richtig majestätisch tolle Staude aus Bogenhanf hat, vor der man einfach, wenn man Pflanzenfreund ist, bewundernd stehen bleiben muss. Wir haben uns dann auch über meine – nach meinem Umzug; ich bin es, der neu in dieses Haus gezogen ist – Neuanschaffungen an Zimmerpflanzen unterhalten (Monstera deliciosa, Ficus hyata aka „Geigenfeige“ etc.) und anschließend darüber, dass die sterbenslangweiligen Treppenhauspflanzen der 50er und 60er Jahre inzwischen einen neuen „Hype“ erleben und zu „Trendpflanzen“ hochgeschrieben werden (einen Schlenker zur Rückkehr des politischen Konservatismus jener Jahre nicht auslassend ;-)).
„Davon will ich einen Ableger“, sagte ich spontan, worauf sie antwortete: „Wenn ich doch mal wüsste, wie das geht?“
Ich weiß (noch), wie das geht, wollte ihr aber den Link zu einer Anleitung aus dem Internet schicken. So bin ich auf eine ganze Reihe von Anleitungen und auch die obige gestoßen. Allen gemeinsam ist, dass sie ein „Geheimnis“ und eine „Wissenschaft“ daraus machen, mit botanischen Fremdwörtern um sich werfen, die man in diesem Zusammenhang wirklich nicht braucht, sondern lediglich die jeweiligen Autor/in/en als Mr. bzw. Mrs. „Wichtig“ ausweisen, die ein ach so tolles Spezialwissen haben. Nichts gegen ausführliche Anleitungen, wenn sie nötig sind, aber das Vermehren von Bogenhanf geht so:
Ein Blatt vorsichtig aus der Staude auslösen bzw. herausschneiden und in einen Topf mit feuchter Erde stecken – fertig!
Wenn man „sicher gehen“ will, kann man das Blatt auch in ein Glas Wasser oder eine Glasvase stecken, ein paar Tage warten, bis sich kleine Wurzeln gebildet haben und es dann in einen Topf mit feuchter Erde stecken.
So, den Link zu diesem Artikel, mit meinem Kommentar, werde ich ihr zumailen, denn ich will tatsächlich eine solche Pflanze haben und keine Rückfrage der Art „Ob ich das tatsächlich schaffe?“, „Ist das nicht viel zu kompliziert für mich?“ zu bekommen ;-).
Einstweilen denke ich darüber nach, welchen Ableger einer meiner Pflanzen ich ihr als „Gegengeschenk“ anbieten könnte…
Lieber Autor,
vielen Dank für diesen schönen Beitrag. Ich habe das direkt heute mal getestet.
Der Bogenhanf ist gesteckt. Jetzt fällt mir auf das meine Stücken 5,5 – 6 cm lang sind. Auch habe ich auf die schwarzen Markierungen mit dem Stift verzichtet. Ob das jetzt wohl schwerwiegende Auswirkungen auf das Wachstum meines Bogenhanfs haben wird?
Liebe Grüße
Micha Z.