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Bei der Pflege der schönen Amaryllis (oder auch Hippeastrum oder Ritterstern genannt)  kommen für gewöhnlich viele Fragen auf. Hier werde ich versuchen, die wichtigsten davon beantworten. Mit der richtigen Pflege kann man sich Jahr für Jahr auf neue Amaryllis-Blüten freuen – die Zwiebeln sind zum wegwerfen viel zu schade! Wenn man ein paar einfache Regeln beachtet und die nötige Ruhezeit der Amaryllis einhält, dann blüht die Amaryllis mehrere Jahre lang immer wieder. Wenn Du eine Frage hast, die hier nicht aufgeführt ist, dann kannst Du gerne einen Kommentar hinterlassen, ich kümmere mich darum!

Falls Du alle Tipps auf einer Seite lesen möchtest: Hier ist der Link zur ausführlichen Pflegeanleitung für Amaryllis.

Mit der richtigen Pflege kann die Amaryllis jedes Jahr wieder wunderschön blühen.

Amarylliszwiebel mit Wachs ummantelt
Diese prächtige Amaryllis ist mit Wachs ummantelt – die Pflege ist nicht schwierig

Fragen und Antworten zur Amaryllis-Pflege

Wie bringe ich eine Amaryllis zum Blühen?

Die Amaryllis kann bei richtiger Pflege jedes Jahr wieder blühen, viele Jahre lang. Wenn sie das ganze Jahr über ausreichend Wasser, Licht, Wärme und Nährstoffe bekommt und wenn die unbedingt notwendige kühle Ruhephase eingehalten wird, dann blüht die Pflanze mit hoher Wahrscheinlichkeit jedes Jahr erneut. Hier gibt es die ausführliche Pflegeanleitung für die Amaryllis.

Wie kann ich eine Amaryllis überwintern?

Amaryllis werden ganzjährig als Zimmerpflanze im Haus gehalten. Temperaturen um die 20°C sind ideal. Wichtig ist ein heller Fensterplatz – besonders im Winter! Solange keine Blätter oder Blüten zu sehen sind, wird nur sparsam mit lauwarmem Wasser gegossen. Das Substrat sollte dann immer nur leicht feucht sein, aber nie komplett austrocknen. Wenn sich mehr Wachstum zeigt, kann man auch mehr gießen und düngen. Um Blüten anzusetzen benötigt die Zwiebel eine kühle, aber helle Ruhephase bei ca. 13 Grad für etwa 8-10 Wochen, am besten im Herbst. Das stimuliert die Blütenbildung.

Wie pflege ich eine Amaryllis?

Die Pflege der Amaryllis ist nicht schwer. Sie wird wieder blühen, wenn man sich an ihren Jahresrhythmus hält. Am wichtigsten ist, daß die Pflanze immer schön hell steht und ausreichend Wasser und Nährstoffe bekommt. Wenn die Amaryllis in einem Glas gestanden hat, sollte man sie in geeignete Erde einpflanzen. Die Amaryllis fühlt sich bei ca. 20°C am wohlsten. Gegossen wird immer dann, wenn die obersten Erdschichten abgetrocknet sind, mit lauwarmem Wasser – immer von oben. Dabei die Zwiebel nicht nass machen! Überschüssiges Wasser wird sofort aus dem Untersetzer entfernt, die Wurzeln faulen sonst leicht. Man kann bei jedem Gießen Blühpflanzendünger geben. Im September leitet man die Ruhephase ein. Die Amaryllis steht dann für 8-10 Wochen kühler, aber hell, bei ca. 13°C. Dadurch wird sie wieder zum Blühen angeregt. Nach der Ruhephase holt man die Zwiebel wieder ins Warme und die Blütenbildung beginnt – wenn alles geklappt hat. Manchmal setzen die Amaryllis auch ein Jahr aus und blühen erst im nächsten Jahr wieder. Eine Ausführliche Pflegeanleitung gibt es hier bei mir im Blog: Amaryllis Pflegeanleitung – 6 Tipps


Amaryllis mit Blüte

Wie pflanze ich eine Amaryllis?

Amaryllis werden in unseren Breiten als Zimmerpflanze gehalten – und somit in Töpfe gepflanzt. Das Substrat sollte durchlässig sein, ein Mix aus Kokos-Substrat und Blähton hat sich als ideal erwiesen. Der Topf sollte dabei auf jeder Seite nur einen Daumenbreit größer sein als die Zwiebel. Die Zwiebel wird zu ca. 2/3 eingepflanzt, der Rest muss aus der Erde rausschauen. Vorsicht, die Wurzeln sind sehr empfindlich und sollten beim Einpflanzen nicht beschädigt oder geknickt werden. Nach dem Eintopfen wird angegossen. Die Pflanze bekommt einen hellen und warmen Fensterplatz. Wenn die Zwiebel weder Blätter noch Blüten hat, hält man die Amaryllis nur leicht feucht, das Substrat darf jedoch nicht austrocknen. Zeigt sich dann das erste Wachstum, kann wieder mehr gegossen werden. Wenn die Pflanze schon geblüht hat oder wenn schon Blätter zu sehen sind, dann gießt man normal. Gießfehler sind unter den häufigsten Fehlern bei der Amaryllis-Pflege.

Hinweis: Amaryllis, die in Wachs eingegossen sind, eignen sich leider nicht zum Einpflanzen.

eingetopfte Zwiebel Amaryllis

Wie schneide ich eine Amaryllis zurück?

Grundsätzlich wird bei der Amaryllis nur die Blüte abgeschnitten. Sobald sie verwelkt ist, schneidet man oben die einzelnen Blüten ab, um die kräftezehrende Samenbildung zu verhindern. Man kann den Blütenstängel auch ganz unten vorsichtig mit einem scharfen Messer abschneiden. Achtung: Die Amaryllis ist in allen Teilen giftig, Handschuhe anziehen! Ansonsten wird bei der Pflanze nichts abgeschnitten. Wenn Blätter welk werden, kann man sie leicht und ohne Werkzeug von der Zwiebel abzupfen.

ACHTUNG: Amaryllis ist in allen Teilen giftig!

Amaryllis Ritterstern abgeschnitten

Wie gießt man die Amaryllis?

Die Amaryllis wird vorsichtig gegossen. Sie verträgt keine Staunässe und kann leicht faulen! Sie sollte jedoch nie austrocknen. Gegossen wird immer mit lauwarmem Wasser, und zwar von oben, ohne die Zwiebel zu befeuchten. Überschüssiges Wasser wird sofort aus dem Untersetzer entfernt. Je nach Wachstum verbraucht die Amaryllis verschieden viel Wasser. Im Sommer muss somit öfters gegossen werden, während der kühlen Ruhephase nur sehr wenig. Das Substrat sollte dann nur leicht feucht sein, so daß die Wurzeln nicht austrocknen. Bei jedem Gießen kann man dem Gießwasser Blühpflanzendünger hinzugeben. Die Pflanze freut sich sehr über eine gute Nährstoffversorgung, dann bildet sie viele Blüten und kräftiges Laub. Hier ist eine Anleitung zum Gießen der Amaryllis-Pflanzen.

Wie funktioniert die Ruhephase der Amaryllis?

Die Amaryllis braucht eine ausgeprägte Ruhephase, um die neue Blüte anzuregen. Diese Phase dauert etwa 8-10 Wochen. Während dieser Zeit wird die Amaryllis kühler gehalten und das Gießen wird reduziert. Der Raum sollte 13 Grad haben und möglichst hell sein. Man gießt nur, wenn die oberen Erdschichten trocken anfühlen. Das Substrat darf jedoch nicht austrocknen, sollte aber immer leicht feucht sein. Die Pflanze stellt in der kühlen Umgebung das Wachstum ein und die Blätter werden nach und nach welk. Wenn die Zwiebel die Nährstoffe aus den Blättern eingelagert hat, werden sie weich und man kann sie leicht rauszupfen. Ist die Ruhezeit vorbei, holt man die Amaryllis wieder ins warme und helle Zimmer. Jetzt kann auch problemlos umgetopft werden. Danach setzt man das vorsichtige Gießen weiter fort, bald wird sich mit etwas Glück eine Blüte zeigen. Diese Methode soll sehr zuverlässig sein, doch manchmal macht die Amaryllis was sie will und blüht einfach etwas später.

Wie pflege ich eine Amaryllis in Wachs?

Amaryllis werden oft mit Wachs ummantelt, das macht sie unglaublich pflegeleicht. Man muss nicht gießen – es sind ja keine Wurzeln da. Ein warmer und heller Standort reicht aus, um sich schon bald an einer tollen Blüte zu erfreuen. Leider wirkt die Wachs-Schicht wie ein Gefängnis für die Zwiebel und oft wurde auch der Wurzelbereich abgeschnitten. Dadurch kann man die Amaryllis nicht weiter pflegen oder einpflanzen – sie wird nach der Blüte einfach weggeworfen. Hier gibt es eine Anleitung zur Pflege von Amaryllis in Wachs mit einem Tipp, wie man die Blütezeit verlängern kann! 


Amaryllis Zwiebel mit Blütentrieb in Wachshülle

Buchtipp zur Amaryllis-Pflege

Seit über 10 Jahren beschäftigt sich Veronica M. Read mit Amaryllis und hat darüber auch ein umfangreiches Buch in Zusammenarbeit mit der Royal Horticultural Society herausgegeben. Der Titel ist Hippeastrum: The Gardener's Amaryllis (Royal Horticultural Society/Timber Press Plant Collectors Guides Series)*. Es ist leider nur auf englisch verfügbar, enthält jedoch umfangreiche Informationen über diese Pflanzen, die Pflege und die einzelnen erhältlichen Sorten. Die Tips auf dieser Seite richten sich nach den Empfehlungen aus diesem Buch.

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Autor

Seit 2006 Kleingärtner mit Passion und Experimentierfreude. Seit 2011 Gartenblogger. Naturnah und erdverbunden. Gewinner des "Mein schöner Garten" Influencer Awards 2022 in der Kategorie "Insektenfreundliches Gärtnern" und seit 2023 Gartenfachberater. Besuche mich auf Instagram und Facebook! Mehr über mich

3 Kommentare

  1. Hallo Stefan

    danke für die guten Tipps!

    Ein Frage habe ich: Warum sollte man die Zwiebel nicht auspflanzen? Kann sie da nicht mehr Kraft tanken?
    Ist die Pflanze zu empfindlich oder zu giftig?
    Ich werde meine Zwiebeln jetzt mal in Töpfe umsetzen und auf den geschützten Balkon stellen.

    Lieber Gruss
    Cornelia

    Cornelia

    • Brigitta Torsy

      Vielen Dank für die guten Tipps. Also habe ich es bisher instinktiv fast richtig gemacht. Im letzten Oktober hat einer meiner beiden geblpht (habe keinen kühlen Raum/Keller; sie macht ja, was sie will). Versehentlich warf ich sie in voller Blüte um und dabei scheint sie sich selbst bestäubt zu haben. 21 Samen habe ich gesät (mehr Platz hatte ich nicht), bisher haben es 7 geschafft. Und die Mutterpflanze mit nur 2 Blättern treibt schon wieder eine Knospe aus. Ich freue mich schon auf die Blüten.
      Herzliche Grüße
      Brigitta

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