Nachdem ich im letzten Beitrag das Unkraut in meiner Rasenfläche entfernt und Kalk ausgebracht habe, kommt heute nun fast der wichtigste Schritt für die Erneuerung des Rasens an die Reihe – das Vertikutieren. Die Firma Viking hat mir einen Vertikutierer – den Viking LE540 ausgeliehen, den ich heute auf Herz und Nieren testen darf (und natürlich auch meinen Rasen vertikutieren).
Rasen Vertikutieren – warum macht man das
Vertikutieren heisst „Rasen lüften“. Rasen neigt dazu, im Laufe der Zeit ein undurchdringliches Filz aus Wurzeln zu bilden. Moos siedelt sich an, Luft und Wasser können nur schwer an die Wurzeln gelangen – das Rasenwachstum stockt, Unkräuter siedeln sich an. Um die Rasenwurzeln wieder mit Wasser und Luft zu versorgen, sollte man von Zeit zu Zeit den Rasen vertikutieren. Man kann es mit einem Rechen und viel Muskelkraft machen oder zu einer Vertikutiermaschine greifen. Und so habe ich es gemacht:
Schritt 1: Rasen sehr kurz mähen
Momentan ist Frühling. Beste Zeit zum Vertikutieren! Als ersten Schritt mähe ich den Rasen extrem kurz. Da ich ja den Rasen erneuern möchte, soll im ersten Schritt so viel wie möglich Gras entfernt werden.
Das ist der Vertikutierer im Detail
Ein Vertikutierer besteht im Prinzip aus einer rotierenden Messerwalze, die den Boden und die Grasnarbe aufritzt und so Moos und Wurzelfilz herausholt. Der Viking LE540 hat daher 7 stabile Doppelmesser an der Unterseite, die wie Butter durch den Rasen gleiten und die ganze Arbeit machen.
Der Vertikutierer wird elektrisch betrieben. Hat den Nachteil, daß man immer ein Kabel mitführen muss. Aber für mich überwiegt der Vorteil – der Vertikutierer ist durch den Elektromotor erstaunlich leise, aber trotzdem kraftvoll und stinkt nicht ;-) Er hat eine Leistung von 1600 Watt. An die Anschlußbuchse passt jedes handelsübliche Verlängerungskabel. Direkt unter dem Stecker befindet sich auch die Kabelzugentlastung.
An dem Einstellrad lässt sich die Schnitttiefe in 6 Stufen einstellen. Bis zu 25mm tief kann man gehen. In meinem Test war jedoch Stufe 6 zu viel – der Motor ging aus. Zum Umgraben eignet sich der Verkutierer also nicht ;-) Dafür ist er jedoch auch nicht gemacht. Man arbeitet sich Stufe für Stufe auf die notwendige Tiefe vor – die Verstellung ist ein Kinderspiel und schön simpel gelöst. Nach dem Starten des Vertikutiers, übrigens mit Sicherheitsschalter, kann man das Messer mit dem Hebel absenken und das Vertikutieren kann beginnen.
Schritt 2: Vertikutieren
Jetzt geht es zur eigentlichen Arbeit. Zuerst startet man das Gerät und dann senkt man die Messer langsam mit dem Hebel ab. Der Vertikutierer arbeitet sehr leise. Nur wenn ein Steinchen in den Weg kommt, hört man ihn etwas mehr. Das Gerät ist zwar recht schwer, lässt sich jedoch erstaunlich leicht schieben. Man arbeitet beim Vertikutieren kreuzweise, so daß man den kompletten Rasen in 2 Richtungen abfährt. Dadurch erwischt man das komplette Moos und das verfilzte Wurzelwerk wird gleichmäßig und gründlich gelüftet.
Das Arbeiten hat Spaß gemacht und war keine große Anstrengung. Es entstehen unglaubliche Moos- und Wurzelberge, die der Vertikutierer hinten ausstößt! Ich hatte keinen Fangkorb montiert, der wäre in Minuten voll gewesen. Stattdessen landete der Auswurf direkt auf der Fläche, so daß ich alles nachher bequem abharken konnte. Der Vertikutierer hat eine Arbeitsbreite von 38cm. Damit sind auch größere Flächen kein Problem. Das Gerät macht – trotzdem es fast komplett aus Kunststoff besteht – einen sehr stabilen und professionellen Eindruck und die Arbeit geht schnell von der Hand.
Wie geht es mit dem Rasen weiter?
Als letzten Schritt harke ich den Rasen noch ab – damit eine schöne gleichmäßige Fläche entsteht. Wenn der Rasen jetzt noch schön dicht aussieht, muss man gar nix mehr machen – in kurzer Zeit wächst das Gras von selbst wieder zu einem dichten Teppich. Rasen mag Wasser sehr gerne – eine zusätzliche Bewässerung beschleunigt das Ganze.
Wenn durch das Vertikutieren große kahle Stellen entstanden sind, kann man jetzt neuen frischen Rasensamen ausbringen und so die Löcher im Rasen schließen. Wässern nicht vergessen! Fehlendes Wasser ist einer der Hauptgründe, warum neu ausgesäter Rasen nicht richtig dicht wird! Ist der Rasen gewachsen, wird gemäht und in wenigen Wochen hat man wieder eine tolle Rasenfläche wie aus dem Bilderbuch ;-)
Mein Fazit zum Viking LE540
Ich bin angetan von dieser Maschine. Sie ist grün, sie ist groß und schwer, aber sie ist auch ein Arbeitstier! Die 1600 Watt ziehen gut durch, ohne jedoch zu Lärmen. Meine ca. 100qm Rasenfläche war in unter einer Stunde gründlich vertikutiert – auch dank der 38cm Arbeitsbreite und durch die 7 kraftvollen Rotations-Doppelmesser. Die Einstellungen und die Bedienung des Geräts gehen einfach vonstatten und sind selbsterklärend. Das Elektrokabel ist sicher befestigt und dank Kabelzugentlastung rutscht auch nix raus. Fangkorb braucht man eigentlich nicht. Zum Verstauen kann man den Holm ganz einfach zusammenklappen.
Den Vertikutierer gibt’s im Fachhandel zu erwerben oder – wenn man ihn nur selten braucht – auch zum Ausleihen.
Bezugsquellen für diesen Vertikutierer gibt es hier: Bezugsquellen für den Viking LE540
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3 Kommentare
Ich finde es immer wieder toll und faszinierend, wie wild der Rasen nach dem Vertikutieren aussieht und wie toll er sich davon erholt und mit neuer Kraft wieder hoch kommt.
Das mit dem Plastik habe ich mir damals bei meinem Rasenmäher auch gedacht. Aber das hält ganz schön was aus. Wie oft ich schon ausversehen einen Stein erwischt habe, der dann laut Poltern im Rasenmäher umhergewirbelt wurde. Der Rasenmäher hat keine Beschädigung. Das Plastik ist also sehr stabil.
Hallo,
danke für die Dokumentation. Ich hätte nicht gedacht, dass man für einen gepflegten Rasen so viel Zeit investieren muss. Ehrlich gesagt habe ich dafür nicht die Zeit und auch nicht die Motivation. Nachdem ich meinen Rasen nach etlichen Anstrengungen (wahrscheinlich falsche Vorgehensweise) endlich komplett ruiniert habe, gebe ich es nun auf und habe mich nun für einen Rollrasen entschieden. Gute Angebote habe ich in meinem PLZ Gebiet auf http://www.rollrasen-rudi.de gefunden. Falls es auch diesmal nicht gut klappen sollte, wird mein Garten zubetoniert :))
Schöne Grüße
Hermann Wessels
Hallo Stefan,
stimmt es , dass man höchstens zwei Mal im Jahr vertikutieren aollte?
Nochmals vielen Dank für den informativen Artikel.