Staudenbeet vs. Gärtner
Ja das liebe Staudenbeet. Ein Ort der saison-überdauernden Blüte sollte es werden. Dem Auge sollte es schmeicheln. Pflegeleicht sollte es sein. Kunterbunt, wild, insektenfreundlich, leicht zu begärtnern und es sollte sich bis auf ein paar kleine Arbeiten selbst pflegen. Was für eine Utopie!
Mein Staudenbeet ist meine Dauerbaustelle. Ich mag ja diese wilden Pflanzungen, wo von allem etwas wächst und wo immer etwas am Blühen ist, nicht nur im Frühling. Aber irgendwie möchten die Stauden nicht so, wie ich das gerne hätte. Meine Lieblingsstauden wachsen bei mir einfach nicht. Ich muss mich wohl weiter durch das Angebot kämpfen und herausfinden, welche Blumen und Stauden sich bei mir wohlfühlen und welche nicht. Ich bin somit zum Trial-and-Error-Modus übergegangen. Was überlebt bleibt, was nicht überlebt, wird kompostiert ;-) Los gehts!
Letzten Herbst begann ich das Projekt „Ergänzung des Staudenbeetes“. Einiges wuchs schon recht schön seit der kompletten Umgestaltung der Staudenrabatte, es gab aber noch sehr unschöne Lücken in der Bepflanzung. Die werden jetzt gefüllt! Der TOOM-Baumarkt hat mich freundlicherweise bei meinem Vorhaben unterstützt und mich zum Shoppen eingeladen – nichts leichter als das ;-)
Stauden Shoppen – im Herbst oft ein Schnäppchen
Es war mittlerweile Herbst – eigentlich ein idealer Zeitpunkt, um Stauden und Zwiebeln zu pflanzen. Stauden sind normalerweise winterhart und Kälte macht ihnen nix aus. Im Herbst ist es ausserdem schön feucht draussen, so daß alles sehr gut anwächst. Der weitaus größere Vortei ist, das im Herbst die Stauden in den Baumärkten oft schnäppchenmäßig billig sind, weil man die Ware aus dem Regal haben möchte vor dem Winter – hier heißt es zuschlagen!
Der Baumarkt hatte sein Sortiment leider schon komplett auf Besenheide und Herbstblüher umgestellt – aber ein paar Stauden waren trotzdem noch zu finden. Eben noch auf den Tischen – und schon in meinem Wagen!
Blumenzwiebeln nicht vergessen!
An den Blumenzwiebeln bin ich natürlich auch nicht vorbei gekommen, ohne etwas einzupacken. Was für eine Auswahl! Mehrere Ständer mit ausschließlich Blumenzwiebeln von allen erdenklichen Sorten – das Paradies muss ähnlich aussehen ;-) Wenn man im Frühling merkt, das hier und da noch Tulpen oder Krokusse fehlen, ist es zu spät. Pflanzzeitpunkt für Blumenzwiebeln ist der HERBST! Frühlingspflanzungen funktionieren leider nicht.
Endlich bekomme ich Botanische Krokusse! Von den „normalen“ hab ich schon so viele – aber die Botanischen Krokusse sind etwas ganz besonderes! Sie vermehren sich nämlich ganz von selbst und im Laufe einiger Jahre verbreiten sie sich in der ganzen Staudenrabatte und sehen im Frühling nicht nur hübsch aus – sie versorgen so ganz nebenbei die frühen Insekten mit reichlich Nahrung. Super, oder?
Ganz in der Nähe der Krokusse hingen die Packungen mit dem Zierlauch (Allium). Es gibt nichts schöneres als diese federleichten blauen Blütenbälle, die im Juni einen Meter über dem Staudenbeet scheinbar in der Luft schweben. Ich habe schon ein paar im Garten – heute entscheide ich mich jedoch testweise für die riesenblütige Sorte „Globemaster“. Wenn die Allium verblüht sind, kann man sie trocknen lassen und in Gestecken oder als bizarren Tischschmuck verwenden. Hier möchte ich die Sorte „Allium christophii“ lobend erwähnen – dort ist am Ende jedes Blütenstengels ein kleines Sternchen, was auch im getrockneten Zustand nicht abfällt – sieht wunderschön aus!
Gleich neben den Blumenzwiebeln hat TOOM diese Zwiebelsetzer positioniert. Das hat zwar den Grund, das man sie kaufen soll – der eigentlich wesentlichere Grund ist, das man einen kaufen SOLLTE! Wer schon mal 100 Blumenzwiebeln mit einem Schäufelchen gesetzt hat, der weiss, was ich meine. Ein Zwiebelsetzer ist bei jeder Zwiebel-Setz-Aktion für mich unverzichtbar. Schont Nerven, Zeit und Muskeln!
Jetzt wird eingepflanzt
Nun aber flott in den Garten, die neuen Gartenmitbewohner im Beet platzieren! Eine ganze Schubkarre ist es geworden – wow! Der Sekt für die Einzugsparty steht auch schon bereit ;-)
Als erstes kommen die Zwiebeln in die Erde.
Die Zwiebeln des Riesen-Zierlauchs sind echt dicke Dinger! Da muss einfach was großes dabei rauskommen, bei diesem riesigen Zwiebelumfang!
Der Zwiebelsetzer wird einfach in die Erde gesteckt und wieder rausgezogen. Die Erde bleibt dabei automatisch im Stecher und ein perfektes Pflanzloch bleibt zurück.
Und da kommt jetzt die Zwiebel – natürlich richtig herum – hinein. Anschließend gibt man die Erde aus dem Zwiebelstecher darüber (einfach den Knopf am Stecher drücken und die Erde kommt raus). Etwas andrücken – fertig! Angießen und los gehts mit dem Wachstum.
Angießen nicht vergessen, auch wenn es draussen regnen sollte und recht feucht ist. Durch das Einschlämmen bekommen die Zwiebeln und auch die gepflanzten Stauden besseren Anschluß an das Erdreich und wachsen besser und schneller an.
Fast fertig. Die Stauden wachsen im Beet und geben schon einen schönen Farbtupfer ab. Die Zwiebeln sind alle unter der Erde und warten auf den Frühling. Die Krokusse habe ich übrigens nur aufs Beet geworfen und dann dort verbuddelt, wo sie liegen geblieben sind. Das gibt nachher ein schönes, unregelmäßiges Bild – wie natürlich gewachsen. Nicht vergessen: die Krokusse vermehren sich von selbst und bilden selbstständig kleine Büschel nach einigen Jahren.
Tipp: Wenn man vorher die Packungen mit den Zwiebeln auf das Beet legt, fällt die Positionsfindung leichter. Erst wenn alles stimmt, wird eingebuddelt.
Und so sah das Staudenbeet im darauf folgendem Jahr aus. Eine schöne Mischung aus einjährigen Pflanzen und mehrjährigen Stauden. Einige davon hatte ich im Herbst gesetzt. Die Zierlauche sahen prächtig aus! Die Krokusse haben im Frühling auch geblüht, mir sind jedoch die Fotos abhanden gekommen. Direkt vor den Tulpen haben sie lange geblüht und wurden dann direkt von der Tulpenpracht in meinem Garten abgelöst.
Ein halbes Jahr später – alles blüht
… und weiter geht’s
Die Staudenrabatte ist jedoch noch lange nicht fertig. Die schönen Mädchenaugen sind leider nach dem Winter nicht mehr wiedergekommen. Ich muss also noch weiter experimentieren und die Staudenrabatte wieder neu mit Pflanzen ergänzen. Ich glaube, bei mir ist es zu trocken. Es gibt jedoch Pflanzen, die bei mir gut wachsen. Werde mir davon noch andere Arten besorgen und es damit probieren. Der Storchschnabel wächst z.B. wunderbar bei mir, eventuell lege ich mir davon noch einige zu und stopfe damit die Lücken ;-)
Alles in Allem finde ich mein Staudenbeet in diesem Jahr um Längen besser als im Jahr davor. Der Mut beim unkonventionellen Bepflanzen hat sich ausgezahlt. Versuchts doch mal!
Aber achtung: Ein Staudenbeet anlegen ist keine Sache von einer Saison – sondern eher ein dauerhafter Prozess. Das Beet wird sich verändern und lädt euch ein, sich an diesem Prozess zu beteiligen und es nach eurem Geschmack umzugestalten. Es wird also nicht langweilig! Frohes Gärtnern!
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1 Kommentar
Oh wow, das ist toll geworden.
Mein Staudenbeet ist leider auch eine Dauerbaustelle, vor allem auch, weil einige sich zu breit machen. Die Herbstanemone neigt schon sehr zum Wuchern.
Mein Beet ist auch extrem trocken und hat Vollsonne, gnaz wunderbar wächst dort die Konkardenblume.