Was macht der Gärtner im Winter? Sich langweilen. Draussen ist es ekelig und drinnen fällt einem die Decke auf den Kopf. Doch Moment! Man kann sich Gemüse auf der Fensterbank anbauen und Sprossen ziehen! Moderne Gärtner sagen dazu auch „Microgreens“ ;)
Der Winter ist auch eine verdammt vitaminarme Jahreszeit. Sprossen sind da genau die richtige Ergänzung auf dem Abendbrot-Tisch! Das Beste: Sprossen wachsen auch im Winter auf der Fensterbank! Sie liefern wertvolles Grün, massig Eiweiße, Mineralien und guten Geschmack und natürlich jede Menge Vitamine. Im Keimling steckt die geballte Kraft – denn den Kleinen gibt man ja immer das Beste mit auf den Weg – so auch die Pflanzen.
Sprossen ziehen ist dabei so einfach, das selbst Kinder ihren Spaß dran haben (zum Glück hab ich keine – die würden mir alles sofort wegessen ;-)
Sprossenturm, Keimglas oder Selbstbau?
Sprossen ziehen funktioniert mit wenigen Utensilien. Ich habe mich für einen Sprossenturm entschieden (siehe Foto oben). Das ist leicht zu reinigen, man kann auf mehreren Etagen Keimsprossen ziehen (auch unterschiedliche Sorten auf einmal) und die Pflege ist easy. Die Sprossensamen gibts übrigens auch von anderen Herstellern, ich hatte nur zufällig diese Sorte im Haus. Glück gehabt, Alnatura ;-)
Alternativ dazu kann man auch ein Keimglas benutzen. Die Vorteile und Nachteile dieser beiden Varianten erkläre ich im nächsten Teil genauer.
Das Saatgut zum Sprossen ziehen
Besonders gut eignen sich:
- Alfalfa (lecker mild)
- Kresse (nicht in Keimgeräten)
- Mungbohnen (schmecken wie Erbsen)
- Brokkoli
- Ruccola
- Linsen
- Rettich (scharf)
- Radies (scharf)
- auch Mischungen werden angeboten
Bitte achtet darauf, nur Saatgut für Keimsprossenzucht* zu kaufen. Saatgut für die Aussaat im Beet ist manchmal behandelt. Es gibt das Saatgut auch in BIO-Qualität. Lest euch in jedem Fall die Anleitung auf der Saatgutpackung durch, einige Samen muss man etwas vorquellen. Lohnt sich aber.
Tipp: Beim Durchsehen meines Vorratsschrankes kam mir die Idee, warum man nicht auch mal versuchen soll, Linsen, die eigentlich zum Kochen vorgesehen waren, zum Keimen zu bringen. Das ist um einiges billiger als das Sprossensaatgut zu kaufen! Vielleicht klappt das auch mit Salatkernen und ähnlichem – experimentiert doch mal ein wenig z.B. mit Sesam (ungeröstet), Weizen (unbehandelt) oder Trockenerbsen… Meine Linsen sind jedenfalls wunderbar gekeimt und mittlerweile schon recht grün!
1. Samen waschen
Etwa ein Esslöffel Saatgut pro „Ebene“ reicht aus. Die Körner werden unter fließendem Wasser gut ausgwaschen. Das entfernt Reste und Anhaftungen. Man isst ja später die Samenhüllen mit. Ein feines Teesieb ist ideal für diese Arbeit.
2. Sprossen aussäen
Jetzt gibt man die noch nassen Samenkörner in die Schale. Durch die Rillen werden sie festgehalten. Es ist etwas mühselig mit dem Löffel, ich nehme zum Verteilen einfach die Finger ;-)
Die Sprossensamen verteilt man am besten nicht zu dicht – aus jedem Körnchen wächst nacher eine Pflanze, die Platz braucht! Sie können schön locker verteilt sein. Nach 1-2 mal Sprossen ziehen hat man den Dreh mit der Saatgutmenge aber dann raus.
3. Gießen und spülen
Jetzt werden die Samen angegossen, damit das Wachstum beginnen kann. In die oberste Schale gibt man Wasser rein – kann ruhig dreiviertel voll sein.
Das Wasser läuft dann nach unten in die nächste Schale und von dort wieder in die nächste, so daß alle Ebenen gut durchspült werden. Dabei schwemmen noch einzelne Samen auf und verteilen sich. Wichtig: Das Keimgerät sollte waagerecht stehen, damit das Wasser gut ablaufen kann.
Nachdem alles Wasser durchgelaufen ist, sammelt es sich in der unteren Auffangschale. Jetzt kann man es z.B. wunderbar zum Blumengießen weiterverwenden.
Weitere Pflege
Nun ist unser Projekt „Sprossen ziehen“ erfolgreich gestartet und wir müssen uns nun täglich um die kleinen Keimlinge etwas kümmern. Aber keine Angst, das artet definitiv nicht in Arbeit aus.
Als Standort für die Sprossen eignet sich ein heller Platz in der Küche – nicht gerade am Fensterbrett – da werden die Kleinen etwas lang ;-) Um die 18 Grad Celsius sind perfekt.
Jeden Tag müssen wir die Sprossen nun gießen. Das heisst wieder oben Wasser reinfüllen, warten, unten das überschüssige Wasser ausgießen. Es ist auch gut, ab und an die Wasserbehälter beim abendlichen Abwasch schnell mit durchzuspülen, da drinnen steht das Wasser doch manchmal etwas länger und gerade oben sammelt sich auch Staub an.
Im 2-Tages-Rhythmus fülle ich dann auch die restlichen Ebenen mit Saatgut, so habe ich über einen längeren Zeitraum immer frische Sprossen.
Falls ihr es auch mal mit einem Keimgerät probieren wollt, schaut euch doch mal welche an:
Einkaufstipps zum Sprossen ziehen
Das nötige Zubehör zum Sprossen ziehen kannst Du Dir im Bioladen holen oder direkt online bestellen. Ich bin ja ein Fan der Sprossentürme, andere schwören wieder auf die Sprossengläser. Beides funktioniert gleich gut, du kannst Dir aber gerne auch den Vergleich Sprossenturm und Keimglas durchlesen.
- Umweltfreundliches Glas mit einem speziell entwickelten siebartigem Deckel, damit die keimenden...
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3 Kommentare
Hallo Stefan,
gerade habe ich entdeckt, dass wir „fast“ den gleichen Post geschrieben haben ;-) Schön dich und deine Parzelle gefunden zu haben.
Grüße aus Ye Olde Kitchen, Eva
Hi Eva, das hatte ich auch schon gesehen ;-) Macht ja nix – Winterzeit ist nunmal Sprossenzeit. Wir sehen uns auf dem Bloggertreffen? Viele Grüße ausm Osten!
Hehe stimmt, die Sprossen sprießen ja wirklich gerade überall.
Ja wir hoffen, dass es mindestens einer von uns zeitlich schafft am Bloggertreffen teilzunehmen. Das wird bestimmt super. Viele Grüße, Eva