Lesedauer 10 Minuten

Lilienblüte
Einleitung

Zu allererst herzlichen Glückwunsch, daß ihr in eurem Leben an den Punkt gekommen seid, wo der Wunsch keimt, einen eigenen Kleingarten pachten zu wollen. So weit schafft es nicht jeder. Es ist auch sehr gut, das Du dich fragst: „Soll ich einen Kleingarten pachten?“, „Ist ein Garten das Richtige für mich?“ oder „Schaffe ich es, einen Garten zu bewirtschaften?“. Bitte denkt jetzt nicht, diese Phase markiert den Beginn eures letzten Lebensabschnitts oder das ihr langsam schrullig und eigenartig werdet – am Kleingärtnern ist heutzutage wirklich nix Verwerfliches mehr dran ;-) Ihr werdet auch nicht schrullig oder gar sonderbar – ihr befindet euch stattdessen an der Schwelle zu ganz neuen Erlebnissen und Erfahrungen – ja, ihr tretet in einen neuen Lebensabschnitt ein, denn so ein (Klein-)Garten wird euer Leben und die Sicht auf die Dinge – wenn auch vielleicht nur ein klein wenig – positiv verändern. Yeah!

Damit ihr jedoch nicht ins kalte Wasser springen müsst, bin ich für euch einmal gründlich in mich gegangen, habe in meiner Erfahrungsschatzkiste gekramt und daraus die folgenden Fragen destilliert, die ihr euch stellen solltet, bevor ihr euch einen Kleingarten zulegt. Wenn noch Fragen offen bleiben, schreibt mir bitte einen Kommentar am Ende dieses Artikels, ich werde sie gern beantworten.

Warum will ich mir einen (Klein-)Garten zulegen?

Kleingärten liegen momentan hoch im Trend. Die Regale in den Zeitschriftenläden sind voll mit idyllischen, bunten und Deko-überfluteten Gartenbilderbüchern, denen Photoshop noch den letzten Kick verpasst hat. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird dein Garten nie so aussehen. Muss er aber auch nicht. Dein Garten wird zum Spiegel deiner selbst, ein Ort, der deine individuelle Persönlichkeit widerspiegelt. Freu dich darauf und lass dich überraschen!

Ein Garten kann Oase der Erholung sein, er kann dich mit frischem Obst und Gemüse versorgen und er kann auch Location für rauschende Gartenparties sein! Er ist Rückzugsort nach stressigen Tagen und Bühne für die vielfältigsten Gartenabenteuer unter freiem Himmel.

Kleingarten

Die Mischung macht es jedoch. Ein reiner Partygarten wird auch bald danach aussehen. Müll, niedergetrampelte Pflanzen und Hinterlassenschaften der Gäste in den stillen Ecken können einem ganz leicht den Gartenspass vermiesen. Von den lärmgeplagten Nachbarn ganz zu schweigen. Andererseits kann auch der Arbeitsaufwand eines 200 qm Gemüsegartens schnell die Belastungsgrenze eines Kleingärtners überschreiten und man wirft die Flinte ins Korn (oder nach Belieben ins Unkraut). Auf die Mischung kommt es an. Etwas Gemüseanbau, etwas Rasen zur Erholung und ab und an eine Feier mit ausgewählten Gästen – so macht der Garten Spass und Sinn. Alles andere hat erfahrungsgemäß wenig Zweck. Einen Kleingarten bewirtschaftet man über viele viele Jahre hinweg (der Garten wächst total langsam), man muss also nachhaltig denken lernen!

Falls du einen reinen Partygarten willst, lass es bleiben. Für Hardcore-Gemüseanbau fang erstmal klein an und steigere dich langsam, je nach Zeitreservoir.

Noch ein Wort, falls du zum Selbstversorger werden möchtest. Meiner Meinung nach ist das mit einem Kleingarten nur teilweise möglich. In Deutschland ist die beste Möglichkeit, sich selbst zu versorgen, einen Job zu haben, der einem Spass macht und der einen ausfüllt. Von den Einnahmen kauft man im Bioladen frisches Gemüse und Obst und Fleisch von den Bauern von nebenan. Oder man wird selbst zum Bauern von nebenan ;-) Ich halte Selbstversorgung vom eigenen Acker in unserem Land für Utopie. Du kannst es jedoch gerne versuchen! Aber nicht meckern, wenn Mitte November die Vorräte leer sind ;-) Der Kleingarten liefert Dir fast über das ganze Jahr frisches Obst und Gemüse, was deinen Speiseplan bereichern wird. Du kannst jetzt bestimmt schon die erste selbst geerntete zuckersüße Tomate schmecken, oder?

Hab‘ ich das Zeug zum Kleingärtner?

Mein „mentales Set-up“

Es gibt einige Typen von Menschen, für die ist ein eigener Kleingarten einfach nix. Das ist nunmal so. Diese Menschen sollten sich den Stress ersparen und sich Freunde mit Kleingärten zum Probegärtnern suchen.

Falls du beim Gedanken an schwarze Ränder unter den Fingernägeln sofort Schnappatmung bekommst – klicke hier.

Zum Gärtnern braucht man Geduld und etwas Durchhaltevermögen. Beides entwickelt sich erfahrungsgemäß nach einer Weile von selbst. Du solltest aber jetzt trotzdem in dich hinein hören. Bist du sehr ungeduldig? Fängst du gerne viele Dinge an, lässt sie dann aber aus Desinteresse nach einiger Zeit wieder bleiben? Dann ist ein Kleingarten vielleicht nicht das Richtige für dich und du kannst besseres mit deiner Zeit anfangen. Bist du vom Charakter her eher gerne mit dir selbst alleine, könnte es im Kleingartenverein stressig für dich werden. Dort sind immer Leute da: Nachbarn, Gäste, Besucher usw. Und die laufen an deinem Garten vorbei und gucken Dir beim Unkraut jäten zu ;-) Man ist quasi immer unter Leuten und ein geselliges Gemüt ist da sehr hilfreich. Man lernt aber im Garten wunderbar abzuschalten, so das man die Leute nach einer Weile gar nicht mehr wahrnimmt.

Habe ich freie Ressourcen zum Gärtnern?

Arbeitskraft

Gartenarbeit funktioniert komplett offline. Unkraut kann man nicht wegklicken, man muss real und körperlich Arbeiten, meistens gebückt oder auf allen Vieren. Wenn du damit kein Problem hast, wirst du mit sonnengebräunter Haut, starken Muckis und einem sehr guten Gefühl am Abend belohnt ;-)

Geld

Ein Pachtgarten ist nicht teuer, aber auch dieses Geld muss da sein.
Unbezahlte Pacht und Vereinsbeiträge erzeugen grossen Unmut auf beiden Seiten.

Ich bezahle momentan 11 Cent Pacht pro Quadratmeter und Jahr plus Strom, Wasser und Beiträge an den Verein. Da komme ich auf ca. 100 Euro im Jahr. Wer braucht, kann noch extra Versicherungen abschliessen für Laube und Garten.

Die grösseren (einmaligen) Kosten entstehen bei der Übernahme des Gartens. Man kauft bei Pachtgärten bei Übernahme alles, was auf dem Garten drauf steht. Die Laube z.B. oder auch andere Bauten, manchmal mit kompletter Einrichtung oder Werkzeug. Weiterhin fliesst jeder Baum und jeder Strauch in die Berechnung des Kaufpreises mit ein, jedoch ist die Laube erfahrungsgemäß immer der größte Kostenfaktor. Bei einem kleinen Palast aus Stein können schon mal mehrere zehntausend Euro aufgerufen werden!

Für die genaue Berechnung des Kaufpreises gibt es speziell geschulte Sachverständige in den Kleingartenvereinen. Die sollte man vor dem Kauf konsultieren.

Wenn man den Garten wieder verlässt oder verkaufen muss, bekommt man den Kaufpreis (evtl. teilweise) wieder. Je besser der Garten und die Bauwerke in Schuss sind, desto mehr lässt sich erlösen!

Zeit

Einen eigenen Garten zu bewirtschaften nimmt auch etwas Zeit in Anspruch. Diese Zeit solltest du verfügbar haben. Es kann sein, das du eine andere Tätigkeit einschränken müsst, um Zeit für deinen Garten zu haben. Gerade in der Anfangszeit kann dein Garten zu einem Fulltimejob werden, je nachdem, was du alles vorhast. Wenn man einen Top gepflegten Garten übernimmt, kommt man mit geschätzt 5-6 Stunden in der Woche (in der Gartensaison von April bis Oktober, plus An- und Abfahrt) gerade so hin (also ich mit meinen 200qm, davon 35qm Gemüsebeete). Ein ganzes Wochenende ist schon besser. Wo soll man denn auch sonst am Wochenende hingehen ;-) Auf jeden Fall sollte man den Garten regelmäßig besuchen.

Wenn du Zweifel hast, ob deine Zeit ausreicht, überleg dir das mit dem Garten lieber noch einmal.

Gemüsebeete

Wie groß sollte ein Garten sein?

Ich persönlich habe mit 200 qm angefangen. Der Zustand des Gartens war ok, an der Laube war nix wichtiges zu erledigen, so das ich mich auf das Gärtnern konzentrieren konnte. Diese 200 qm empfehle ich auch Dir als Anfänger. Die Fläche beinhaltet die Laube, die Rasenflächen, die Staudenbeete, die Wege und die Gemüsebeete – also der komplette Garten. Es ist eher wenig Fläche und gut zu bewirtschaften. Die meiste Arbeit macht das Gemüsebeet. Ich habe 35 qm und ich schaffe alles ohne Stress. Grösser sollte es für mich jedoch nicht sein. Du wirst dich im Laufe der Zeit deiner idealen Beetgrösse annähern. Am besten klein starten und dann vergrössern. Man kann jederzeit ein Stück Rasen zum Beet umfunktionieren.

Was passiert, wenn ich mich nicht genug um den Garten kümmere?

Du wirst dich wundern, wie schnell sich die Natur ihr Land wiederholt ;-) Nach 2-3 Monaten wird dein Garten nicht mehr wiederzuerkennen sein. Alles Grün. Aber nicht mit Gemüse oder Obst, sondern mit Löwenzahn, mannshohem Kreuzkraut, Disteln und anderen wuchsfreudigen Kräutern. Das freut dann auch deine Nachbarn sehr. In deren Gärten fliegen nämlich die Samen deiner „Gartenpflanzen“ und breiten sich aus. In diesem Zustand wirst du deinen Garten (und deine Nachbarn) nicht sehen wollen ;-)

Falls doch ein Garten verwildert, kümmert sich nach einer Weile der Vereinsvorstand darum. Sehr unangenehm. Deshalb überlegt man sich das mit dem Garten vorher ganz genau.

Was kommt auf mich zu?

Nachdem man den Gartenschlüssel erhalten hat, geht es unmittelbar los! Ideen sammeln, im Garten sitzen und alles eine Stunde auf sich wirken lassen. Dann macht man einen Plan und legt los. Ganz langsam und nichts überstürzen.

Regelmäßige Arbeiten im Garten

Um den Zeit- und Arbeitsaufwand besser einschätzen zu können, habe ich hier für Dich die regelmäßigen anfallenden Arbeiten während der Gartensaison aufgelistet (nicht vollständig).

  • Gießen – mehrmals die Woche
    Eine der Hauptaufgaben als Gärtner. Beete, Gewächshaus, Töpfe – bei Hitze sogar mehrmals die Woche notwendig.
  • Gewächshaus lüften – täglich im Sommer
    Wenn es draussen sehr warm ist, sollte man das Gewächshaus regelmäßig lüften, damit die Pflanzen nicht überhitzen
  • Boden bearbeiten -1x die Woche
    Der Boden der Gemüsebeete muss regelmäßig gehackt und gelüftet werden. Das hilft gegen das Unkraut und man muss weniger gießen.
  • Gemüse pflanzen – unregelmässig
    Auf den Beeten wird die gesamte Saison über Gemüse angebaut. Damit es wächst, muss man es pflanzen oder säen.
  • Unkraut jäten – etwa alle 2 Wochen
    Im Frühling mehr – in Richtung Sommer und Herbst eher weniger Zeitaufwand. Wenn die Pflanzen auf den Beeten grösser geworden sind, macht das Unkraut nicht mehr viel Schaden.
  • Düngen – im Frühling und im Sommer
    Ab und an braucht das Gemüse frischen Treibstoff. Am besten düngt man organisch mit Kompost oder ähnlich.
  • Ernten (!) Und Ernte verarbeiten – eher im Spätsommer
    Ernten macht Spass, aber der Zeit- und Arbeitsaufwand ist nicht zu unterschätzen. 10 Kilo Bohnen ernten dauert eine Weile. Und alle auf einmal essen funktioniert auch nur selten ;-) Also kommt nach der Ernte noch das haltbar machen!
  • Rasen mähen – alle 2 Wochen spätestens
    Rasen ist schön, braucht aber Pflege. Alle 2 Wochen ist spätestens der Schnitt dran. Wartet man länger wird das Gras zu lang und lässt sich nicht mehr mähen.

Was muss ich sonst noch so erledigen? (Auswahl)

  • Vereinssitzung besuchen (!) – ganz wichtig. Hier gibt’s die News!
  • Hecken schneiden
  • Arbeitseinsätze des Vereins besuchen
  • Laube, zaun, Wasseranschluss warten und pflegen
  • Garten winterfest machen im Herbst
  • Gemüse aussäen, pflanzen
  • Blumen aussäen, einpflanzen
  • Schädlinge bekämpfen
  • Bäume schneiden
  • Wege entunkrauten
  • Bioklo ausleeren
  • Mit den Nachbarn schwatzen
  • Rankgerüste aufbauen und abbauen
  • Arbeitsgeräte pflegen und reparieren
  • Bau- und Gartenmarkt besuchen
  • Gärtnerei des Vertrauens finden
  • Im Winter nach dem Rechten sehen
  • viele kleine andere Arbeiten erledigen, die erwartet und unerwartet anfallen

Du siehst – immer was los in deinem Garten!

Himbeere

Was kostet ein Kleingarten?

Wie oben schon erwähnt, kostet der Garten einmalig die Übernahme vom Vorbesitzer. Jährlich ist die Pacht zu entrichten. Ebenso der Vereinsbeitrag, Strom und Wasserkosten und evtl. Versicherungen.

Nicht vergessen sollte man die Kosten für die Gartenpflanzen, Blumen, Geräte, Sämereien und für den unendlich vielen Schnickschnack, der für uns Gärtner angeboten wird. Das geht in der Summe ganz schön ins Geld, wenn man sein Kaufverhalten nicht zügelt.

Saatgut kann man z.b. selbst ernten und tauschen. Pflanzen zieht man sich selber auf der Fensterbank.

Gärtnern muss nicht teuer sein – Gärtner sind die geborenen Improvisierer!

Welche Pflichten habe ich als Kleingärtner?

Als allererstes solltest du einen guten Eindruck machen ;-) Wenn deine Nachbarn sehen, das es deinem Garten gut geht und das es dir auch gut geht, ist alles in Ordnung.

Ich bin ja selbst eher der unkonventionelle Gärtner. Im Hochsommer wird mein Garten zur grünen Wüste. Jedoch ist er nicht verwahrlost, ich bin vor Ort und spreche mit den Passanten, die sich über das vermeintliche durcheinander wundern. Denen teile ich dann mit, das ich Mischkultur betreibe und welche Vorteile das für den Boden und für die Pflanzen hat. So lernt man seine Nachbarn kennen und die Nachbarn lernen mich kennen. Alles total nett. Und am Ende stellt sich heraus, das alle scharf auf das Saatgut von meinen schwarzen Tomaten sind ;-)

Von einem Kleingärtner erwartet man also nichts anderes, als das er gärtnert und – wichtig – sich an die Regeln hält. Wie das passiert, ist eigentlich egal. Nur das es passiert ist von Bedeutung. Kleingartenland muss genutzt werden.

Noch kurz ein Appell. Ihr lest hier immer von Nachbarn. Die sind in einem Verein allgegenwärtig und auch wichtig. Ihr werdet selbst zum Nachbarn, wenn ihr in eine Kleingartensparte einzieht! Wichtig ist das Miteinander. Euch werden die verschiedensten Charaktere begegnen. Ihr müsst euch nicht mit allen anfreunden, geht aber respektvoll miteinander um. Bei Problemen hilft immer der Vorstand. Wenn der Vorstand doof ist, wählt man bei der nächsten Wahl einen neuen. Bedenkt aber bitte, das Vorstandsarbeit im Gartenverein kein Zuckerschlecken ist und respektiert die Entscheidungen des Vorstands ;-)

Bitte beachtet die Kleingartenordnung. Sie ist die Grundlage, das eurem Verein die Gemeinnützigkeit zuerkannt wurde! Verstöße gegen die Ordnung können zur Aberkennung der Gemeinnützigkeit führen und das ist fatal für den Verein, da dadurch z.B. die günstige Pacht nicht mehr gewährt werden kann.

Du trägst als Mitglied Verantwortung für den Verein.

Aber alles halb so tragisch, wenn du etwas falsch machst, wird dir das jemand sagen. Da wird erfahrungsgemäß niemandem der Kopf abgerissen ;-)

Es geht auch hier wieder um das gute Miteinander.

Bienen
Tiere halten im Kleingarten?

Ein Kleingarten bietet sich wunderbar für Kleintierhaltung an. Aber dadurch steigt dein Zeitaufwand exponentiell. Tiere sind kein Gemüse. Man muss sie täglich füttern und sich um sie kümmern. Auch im Winter. Einige Vereine verbieten Kleintierhaltung. Am besten man schaut erst einmal in die Satzung.

Bienenhaltung wird von vielen Vereinen begrüßt und kann – soweit ich weiss – auch nicht verboten werden. Hier gilt es aber, vorab wenigstens die direkten Nachbarn zu fragen. Mein Nachbar hat eine Bienengiftallergie und er bat mich, keine Bienen in seiner Nähe zu halten. Dem Wunsch sollte man selbstverständlich nachkommen, denn es kann lebensgefährlich für ihn werden im Falle eines Stiches.

Für alle anderen Tiere – Hasen, Hühner, Tauben, Schafe etc. bitte vorher den Vorstand fragen. Sonst hast du in deiner Wohnung schneller einen tierischen Mitbewohner, als dir lieb ist!

Was darf man nicht vom Garten erwarten?

1. Die magische erledigung aller anstehenden Aufgaben, auch wenn ich nicht da bin.

2. Im Frühling säen, dann die Zeit mit anderen total wichtigen Projekten verplanen und dann im Herbst ernten.

3. Einen Garten wie in den Gartenzeitungen bekommen.

4. Die komplette Selbstversorgung aus dem eigenen Garten.

5. Problemloses Gärtnern ohne Rückschläge (ich sage nur SCHNECKEN)

6. Gärtnern nur bei schönem Wetter.

Was darf man von seinem Garten erwarten?

Bei allem, was bei einem eigenen Schrebergarten zu beachten ist, darf man nicht vergessen, welche tollen Dinge in so einem Garten möglich sind!

  • selbst angebautes Gemüse und Obst ernten – Bio!
  • dem Wachstum zusehen
  • Erleben, was es bedeutet, Gemüse anzubauen vom Samenkorn bis zur fertigen Frucht
  • Jahreszeiten erleben
  • Gartenparties feiern und Freunde treffen (und neue Gartenfreunde finden)
  • unter freiem Himmel (oder bei Regen in der Laube) übernachten
  • draussen grillen und kochen wann immer es einem beliebt
  • Nachwuchs zeugen
  • Viel frische Luft, Sonne und Erholung
Kleingarten Panorama

Was erwartet man im Verein von einem Kleingärtner?

Einen Kleingarten zu pachten heißt fast immer auch, in einen Kleingartenverein einzutreten. Damit verbunden sind gewisse Pflichten – die jedoch keinefalls unangenehm sind!

Von jedem Mitglied wird natürlich Mitwirkung im Verein erwartet. Das heisst, das man einmal im Jahr die Vereinsversammlung besucht und an den Arbeitseinsätzen teilnimmt. Die Arbeitseinsätze sind meist nur wenige Stunden im Jahr. Man lernt dabei die anderen Vereinsmitglieder kennen und erledigt quasi nebenbei wichtige Aufgaben in der Kleingartensparte (z.B. leere Gärten pflegen, Wege instand halten, Rasen auf Gemeinschaftsflächen mähen und vieles mehr).

Ihr seid auch dazu angehalten, die Regeln des Vereins zu beachten. Gerade die Themen Ruhestörung und Rückstände bei Pacht- und Vereinsbeitrags-Zahlungen sind immer der Grund für unangenehme Situationen.

Denn: Wenn man sich nicht an die Regeln hält, hat man ganz schnell keinen Kleingarten mehr ;-) Deshalb vorher genau informieren, dann überlegen und dann erst unterschreiben.

Und wenn Dir das Vereinsleben total gut gefällt, kannst Du sogar Verantwortung übernehmen und ehrenamtlich im Vorstand tätig werden!

Zusammenfassung

Ich hoffe, ich habe Dir mit meinem kleinen Exkurs in die Welt der Laubenpieper die Lust auf einen eigenen Garten nicht vermiest. Ich möchte Dich lediglich sensibilisieren, nicht leichtfertig einen Kleingarten zu pachten ohne Dir über die Tragweite dieses Entschlusses im Klaren zu sein. Einen eigenen Garten zu bewirtschaften kann wundervoll sein, dich aber auch schnell an Deine Grenzen bringen. Ein Garten wird von Jahr zu Jahr schöner und kein Jahr ist wie das andere – wenn man mit Leidenschaft und Durchhaltevermögen dabei bleibt. Das soziale Umfeld in einer Kleingartensparte ist ausserdem extrem interessant (und putzig) – das sollte jeder mal erlebt haben ;-) Nur Mut – stell Dich der Herausforderung!

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Autor

Seit 2006 Kleingärtner mit Passion und Experimentierfreude. Seit 2011 Gartenblogger. Naturnah und erdverbunden. Gewinner des "Mein schöner Garten" Influencer Awards 2022 in der Kategorie "Insektenfreundliches Gärtnern" und seit 2023 Gartenfachberater. Besuche mich auf Instagram und Facebook! Mehr über mich

13 Kommentare

    • Stefan

      Oh ich werde rot… ;-) Grüße nach Börlin!

    • Nein nicht Börlin, sondern Leipsch, der Heimat von Dr. Schreber :D
      (ca. auf jeden 12. Einwohner ein Kleingarten)

    • Stefan

      Ahhhhh-Leipzig! Na das ist ja gleich um die Ecke ;-) Schöne Grüße! Muss mich demnächst mal über diesen Herrn Schreber belesen… Muss ja ein dufter Typ gewesen sein…

    • Leider war der Herr Schreber ein sehr heftiger Typ, der die Schrebergärter entgegen landläufiger Meinung, nicht erfunden hat.
      Was Wiki so über ihn schreibt und die Folgen für seine Kinder, ist haarstäubend.

  1. Natürlich stöbere ich in Blogs, über die ich per Zufall stolpere. Vor allem, wenn es ein Gartenblog wie dieser ist. Eine Sache hat mich aber etwas irritiert: „Verstöße gegen die Ordnung können zur Anerkennung der Gemeinnützigkeit führen“ – Da liegt das n und das b wohl auf der Tastatur zu dicht nebeneinander und so wird aus der ABerkennung schnell die ANerkennung. Prima Blog, hier komm ich gern her.

    • Stefan

      Oh Du hast natürlich völlig Recht! Danke für die Info – habe den Buchstaben ausgetauscht. ;-) Viele Grüße!

  2. Obwohl wir unseren Garten eher spontan und zufällig bekommen haben, die Gartensaison schon vorbei zu sein scheint und die Anzahl der in der Anlage anwesenden Gärtner sich an den Fingern einer Hand (eines Sägewerkarbeiters) abzählen lässt bin ich mir jetzt sicher, dass das keine blöde Idee war. Bin sogar froh, dass ich damit nicht Gefahr laufe, nicht (noch) schrullig(er) zu werden.
    Danke für die Übersicht, was mich noch erwartet und was ich erwarten kann. Jetzt freue ich mich noch mehr auf den Garten ;)

  3. Das ist sooo nett geschrieben! Lieben Dank für die Details und die augenzwinkernde Beschreibung. Das hilft sehr. Und war sehr lustig;-))
    Wir überlegen gerade in Leipzig einen Garten zu pachten. Hast du noch Tipps zu den Vereinen/ Plätzen für uns?

    • Stefan

      Hi Oliver, in Leipzig würde ich mal im Bekanntenkreis rumfragen oder jetzt im Herbst / Winter auf die Pirsch durch die Kleingartensparten gehen und dort an den Anschlagtafeln nachsehen. Viele Gärtner geben die Gärten zum Ende der Saison ab, um die letzte Ernte noch mitzunehmen. Manchmal findet man auch in den Kleinanzeigen in den kostenlos- Zeitungen (da inserieren die älteren Leute, die Ihren Garten loswerden wollen. Die haben noch kein Internet ;-). Im Winter hat man bestimmt gute Chancen einen Garten zu bekommen – im Frühling ist die Nachfrage bedeutend höher. Viel Erfolg,kannst ja mal berichten, ob es geklappt hat mit der eigenen Scholle ;-) Viele Grüße!

  4. Ich bin auch ein riesiger Fan von Steinen im Garten und scheue dabei auch vor hohen Kosten nicht zurück. Wir wollen uns auch einen regelrechten Tempel aus Steinen im Garten anlegen lassen. Hierbei lasse ich Steinmetzarbeiten von einem Profi verrichten. Dieser ist gut geschult und kann mir die Steine so formen, wie ich sie gerne haben möchte!

  5. Ich habe auch seit zwei Jahren einen wundervollen Kleingarten. In diesem versuche ich im Frühling wieder sämtliches Gemüse anzubauen, dass sich in hiesigen Gefilden anbauen lässt. Dafür braucht es jedoch einige Gartengeräte, die ich mir nicht alle einzeln kaufen wollte. Zum Glück habe ich eine tolle Firma gefunden, bei der man Gartengeräte mieten kann. Dort hole ich mir dann immer das Gerät, was ich brauche und die Arbeit kann los gehen!

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