Eine Stockkarte hilft dem Gedächtnis auf die Sprünge!
Jeder Imker sollte sie haben – aber nur wenige nutzen sie auch – die Stockkarte. Mit ihr kann man die Entwicklung eines Bienenvolkes wunderbar nachvollziehen und die ausgeführten Arbeiten dokumentieren.
Mit Hilfe von René von der Sächsischen Imkerschule habe ich eine einfach zu benutzende Stockkarte für Bienen zum Download entworfen. Sie ist schnell ausgefüllt und zeigt alle Kenndaten, die im Bienenjahr wichtig sind.[/one_half_last]
So funktioniert’s:
Im oberen Bereich der Stockkarte steht das Wichtigste: Das Jahr und die Volksnummer oder der Volksname. Diese Nummer oder dieser Name identifizieren das Volk und sollten in eurem Bienen-Aktenordner immer nacheinander abgeheftet werden, um besten Überblick zu bewahren (für die Winterlektüre).
1. Frühjahrsdurchsicht dokumentieren
Der grüne obere Bereich ist der Frühjahrsdurchsicht gewidmet. Sie bestimmt den Start des Bienenjahrs.
Als erstes trägt man oben das Datum der Frühjahrsdurchsicht ein. Das ist üblicherweise kurz nach dem ersten Reinigungsflug – wenn die Temperaturen es zulassen, die Bienen zu öffnen (ein sonniger Tag mit über 10 Grad im März).
Nun trägt man die wichtigen Informationen ein. In welchem Zustand findet man das Bienenvolk vor? Wann war der Reinigungsflug? Wieviel Totenfall ist zu sehen? Das alles trägt man bei NOTIZEN ein. Und noch mehr, je nachdem, was Dir wichtig erscheint.
Sehr wichtig ist die Anzahl der mit Bienen besetzten Waben. Das ist ein Indikator, wie die Bienen über den Winter gekommen sind.
Ich imkere nach der Schiedmethode und empfehle das auch jedem, der mit Magazinen imkert. Überschüssige Futterwaben und Leerwaben werden entnommen, Brutwaben werden zusammengehängt und mit dem Trennschied abgeschlossen. Danach wird eine oder mehrere Futterwaben mit etwas Abstand auf der anderen Seite des Schiedes eingehangen. Die Anzahl dieser Waben trägt man in die entsprechenden Felder ein. Interessant zu wissen ist ebenso, wo das Brutnest sitzt. Rechts oder links. Ich betrachte den Bienenstock dazu immer vom Flugloch aus.
Mit den nun gesammelten Informationen aus der Frühjahrsdurchsicht kann man die spätere Entwicklung der Bienen besser beurteilen!
2. Arbeiten im Jahr fortlaufend dokumentieren
Jede weitere Durchsicht im Jahr wird in diesen Bereich der Stockkarte eingetragen. Welche Arbeiten wurden ausgeführt, welche Beobachtungen wurden gemacht? Alles das trägt man hier ein. Als Imker weiß man, worauf man achten muss. Dazu zählen:
- Volksstärke
- Brut und frische Stifte vorhanden?
- Königin gesehen?
- Honigeintrag vorhanden?
- Honigraum aufgesetzt?
- besondere Vorkommnisse im Bienenstock?
- Flugloch verengt?
- Krankheiten bemerkt? Drohnenbrut? Weisellosigkeit?
- Völkervereinigung durchgeführt?
- Ableger gebildet?
- Schwarmzellen gefunden?
Es gibt vieles, was man hier eintragen kann. Jedes Öffnen des Bienenstockes sollte hier verzeichnet werden. 18 Zeilen sollten jedoch ausreichen. Wer öfter in seine Bienen hineinschaut, ist ein „Guckimker“ ;-) Man sollte Bienen nicht so oft stören.
In der letzten Spalte trägt man die gegebene Futtermenge (nach der Honigernte, Winterauffütterung) in Kilogramm ein. Das entspricht der tatsächlich eingelagerten Futtermenge. Die Umrechnungstabellen für Zuckerwasser und Sirup gibts im Internet.
3. Varroabehandlung durchführen
Im unteren Teil befindet sich die Dokumentation einer wichtigen Arbeit im Bienenjahr – die Varroabehandlung. Ich behandle traditionell mit Ameisensäure (Nassenheider Verdunster) im Spätsommer und mit Oxalsäure im Winter. Darauf ist diese Stockkarte ausgelegt.
- kommt mit Kunststoffschale, Vliestuch, Säureflasche 250ml Schraubverbinung Schraubverschluss
Man trägt im Sommer die verdampfte Menge an Ameisensäure zusammen mit der Dauer der Verdampfung ein. Dadurch kann man die durchschnittliche Verdampfungsmenge pro Tag ermitteln und bekommt somit heraus, ob man ausreichend und entsprechend der Empfehlung behandelt hat.
Im Winter trägt man den Zeitpunkt der Varroabehandlung im November/Dezember ein sowie die Außentemperatur. Dadurch kann man nachher feststellen, ob es wahrscheinlich war, das die Bienen ohne Brut gewesen sind (Vorraussetzung für den Erfolg der Behandlung).
Als letztes summiert man noch die Menge des gegebenen Futters um die Versorgung über den Winter einschätzen zu können.
4. Honigertrag aufzeichnen
Nach der Honigernte im Frühling und im Sommer trägt man noch die Mengen in die Stockkarte ein.
Das gut dokumentierte Bienenjahr
Mit dieser einfachen Stockkarte erhält man einen guten Jahresüberblick über jedes Bienenvolk und kann seine Entwicklung gut nachvollziehen. Besonders bei vielen Völkern ist das sehr hilfreich.
Ich empfehlen jedem, diese Stockkarten zu führen.Bei mir liegt je eine Stockkarte und ein Bleistift unter jedem Beutendeckel griffbereit.
Man vergisst sehr schnell wichtige Details zu jedem Volk. Auf den Stockkarten besteht die Möglichkeit, diese Details zu notieren. Besonders wichtig bei der Varroabehandlung sowie bei der Winterauffütterung!
Die ausgefüllten Stockkarten hefte ich mir jedes Jahr in einen Ringordner ab – so kann ich die Entwicklung jedes einzelnen Volkes und auch des gesamten Bienenstandes jederzeit nachvollziehen.
Du erhältst die Stockkarte als PDF zum selber ausdrucken. Sie passt genau auf eine A4-Seite.
Eine Bitte an Dich
Ich möchte diese Stockkarte kontinuierlich weiterentwickeln und bin deshalb auf Dein Feedback angewiesen. Gefällt Dir die Karte? Fehlt etwas? Ist Dir beim Arbeiten mit der Stockkarte ein Verbesserungsvorschlag eingefallen? Ich freue mich sehr über einen Kommentar hier unter dem Artikel.
Ist Deine Imkerei gut ausgestattet? Ich habe einen Blogbeitrag geschrieben, in dem ich zeige, was alles in meiner Imkertasche drin ist – vielleicht fehlt Dir ja noch das entscheidende Imkerzubehör! Lerne hier die 16 Dinge, die jeder Imker braucht kennen!
Viel Spaß und Erfolg mit der einfachen Stockkarte.
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13 Kommentare
Ich bin auf der Suche nach einer übersichtlichen Stockkarte.
Danke für die tolle stockkarte!
Freue mich auf die tolle Stockmarte
Hallo ihr lieben. Wo finde ich eure Stockkarte?
Liebe Grüße aus Bonn, Christine
Hallo wo finde ich denn die Stockkarte noch? Lg tins
Ich bin auch bei der suche nacheiner übersichtlichen Stockkarte auf diese gestossen und finde sie sehr gut….
Unterstützung von „Teilen und Behandeln“ als Alternative zur vorgegebenen Sommerbehandlung wäre gut. Man bräuchte hierfür nur ein paar Felder mit Datum für die Relevanten Schritte des Verfahrens:
Checkbox für „Teilen und Behandlen“
1. Datum der Teilung des Volks (X)
2. Datum und ml der Oxalsäurebehandlung vom Flugling (X+2)
3. Datum und ml der Ocalsäurebehandlung vom Brutling (x+21)
4. Vereinigung des Volks
Ich schaffe es nicht die Stockkarte downzuloaden
Wie kann man die Stockkarte downloaden ?
Lg
Hi Fabian, über dem grauen Kästchen ist ein Bild mit dem Download- Button.
Viele Grüße!
Die Stockkarte finde ich an sich ganz gut, den die meisten (besonders die vom DIB) hat viel zu viele Kästchen, die man nicht braucht. Und die Felder, die man braucht, sind nicht da.
Da ist es bei diese mit „weniger ist mehr“ sehr gut gelöst.
Nur das Feld Honigernte ist für mich etwas unbrauchbar, da nicht nur zweimal Honigernte. Ich trage das einfach oben mit ein.
Grüezi aus der Schweiz,
herzlichen Dank für die Stockkarte, sowas habe ich gesucht! Ich möchte diese aber Doppelseitig ausdrucken und Laminieren, so habe ich immer 2 Jahre im Magazin. Dieses beschreibe ich anschliessend mit einem Edding.
Kannst Du mir die Vorlage per Mail so senden, dass ich die Stockkarte doppelseitig ausdrucken kann?
Beste grüsse und schöne Festtage
Roland
Hi Roland! Ja, die doppelseitige Stockkarte steht bei mir schon eine Weile auf der To-Do-Liste… Wird noch, versprochen! Beste Grüße!