Mimosen (Mimosa pudica) sind tolle Pflanzen, die sich leicht selbst aussäen lassen. Sie haben auch eine besondere Eigenschaft! Die meisten kennen sie nur durch den Ausspruch „Sei doch keine Mimose!“ – diese Pflanze der Angsthasen gibt’s aber wirklich. Sie klappt bei Berührung ihre Blätter blitzschnell zusammen! Zu kaufen gibt es die Pflanzen ziemlich selten – man muss jedoch nicht auf sie verzichten. Jeder sollte mal eine Mimose in echt gesehen haben! Gerade auch für Kinder ist die Mimose ein tolles Erlebnis. Im Frühling ist die beste Zeit, sie auszusäen – das geht nämlich kinderleicht und macht Spaß! Ich mache das auch alle paar Jahre – wenn man dabei einiges beachtet, bekommt man die grazilen und empfindlichen Pflanzen sogar bis zur Blüte!
Das Saatgut
Die Mimosen-Samen sehen aus wie kleine Tortellini! Sie sind linsenförmig und ca. 3mm im Durchmesser. Man bekommt sie beim Saatgutversand* oder bei ebay…
Mimosensamen einweichen und quellen
Damit die Mimosen schnell keimen, werden sie über Nacht in warmes Wasser eingeweicht. Man kann das Glas mit den Samen auch auf eine Heizung stellen, damit sie warm bleiben. Das Wasser lässt die Samenkörner langsam aufquellen – der Startschuß für die Keimung!
Die Aussaat
Zur Aussaat der Mimosen braucht man nicht viel. Töpfe, Aussaaterde oder Kokohum, Holzspieße und Frischhaltefolie.
Ich habe als Experiment jeweils einen Topf mit Aussaaterde und einen zweiten Topf mit Kokohum gefüllt – mal sehen, in welchem Substrat die Pflanzen am besten gedeihen.
Links Aussaaterde, rechts Kokohum. Kokohum* hat die besseren Struktureigenschaften, es bleibt immer locker, es schimmelt nicht und es ist sehr umweltfreundlich. Leider enthält es keine Nährstoffe, so daß man, wenn die Pflanzen größer sind, das Düngen nicht vergessen darf.
Jetzt fischt man Stück für Stück die gequollenen Mimosensamen aus dem Wasser. Das geht mit dem Finger oder – noch besser – mit einem Holzstäbchen.
Am Holz kleben die Samen schön fest und man kann sie zielgenau auf der Erde platzieren.
Ich verteile einige Samenkörner im Topf – nicht jedes keimt oder wird richtig groß. 5-6 Körner passen problemlos in so einen Topf rein. Die Mimosen werden mit einer dünnen Schicht Erde abgedeckt.
Und hier in lockerem Kokohum-Substrat. Bei dieser Variante bleiben die Samenkörner unbedeckt auf der Erde liegen. Keine Ahnung warum, ich habe irgendwo gelesen, das man das so machen soll. Die Zeit wird zeigen, ob das so auch wirklich funktioniert, ich bin aber guter Dinge ;-)
Vorsichtig angießen
Die Mimosen brauchen natürlich Wasser um zu wachsen. Eine Ballbrause* ist genau richtig dafür. Sie hat einen sanften Wasserstrahl und spült die Samen nicht weg. So eine Ballbrause ist super zum Angießen von jeglichen empfindlichen Aussaaten – also allen ;-)
Treibhaus bauen
Mit einigen Holzspießen und etwas Frischhaltefolie (es funktionieren auch Gefrierbeutel) baut man aus den Töpfen ein kleines Treibhaus. Dann stellt man die Mimosen ins warme Zimmer und wartet einige Tage. Dann sollten sich schon die Keimlinge zeigen!
3 Wochen später – die Mimosen sind gekeimt!
Ich kam gerade aus dem Urlaub wieder – die Mimosen sind gekeimt! Jedoch nicht im Kokos-Substrat (die sind leider vertrocknet, weil keiner gegossen hat in meiner Abwesenheit), sondern die in der Erde! Man kann schon recht deutlich erkennen, das das mal Mimosen werden wollen ;-)
8 Wochen nach der Aussaat
8 Wochen nach der Aussaat sind aus den kleinen Mimosensämlingen schon stattliche Jungpflanzen geworden! Jetzt funktioniert auch der Klappmechanismus schon recht gut, weswegen man die Pflänzchen nun wenig stören sollte, denn das hin- und herklappen kostet die Pflanzen viel Kraft.
Pflege der Mimosen
- Gießen
Mimosen kommen aus den südamerikanischen Tropen und mögen es warm und etwas feucht – nicht zu nass. Man gießt also regelmäßig, aber sparsam.
- Standort
Die Mimose steht gerne am hellen Fenster, jedoch nicht in der prallen Sonne. Die kleinen Mimosen-Keimlinge müssen erst langsam an die Sonne gewöht werden! Sie mag viel Licht. Vorsicht bei zu viel Luftbewegung / Durchzug! Da die Pflanze auf Berührung reagiert, kann Wind stören.
- Temperatur
Bei Zimmertemperatur fühlt sich die Mimose am wohlsten. Sie ist frostempfindlich!
- Dünger
Man düngt die Mimosen in der Wachstumszeit regelmäßig, aber wenig (nur die Hälfte der empfohlenen Dosis).
- Reizen der Pflanze
Man kann die Pflanze berühren, um den Schließreflex auszulösen. Tut man das zu oft, quittiert die Pflanze ihren Dienst und geht sang- und klanglos ein. Wenn man sie nicht zu sehr stresst, wächst sie besser.
- Schädlinge
Die Mimose wird manchmal von Spinnmilben befallen, wenn sie in zu trockener Luft steht. Man kann sie dann mit Schmierseifenlösung besprühen. Einfach mal danach googeln.
Die Mimose, das unbekannte Wesen – nützliche Infos
Die Mimose ist vielen als Pflanze gar nicht bekannt, nur als Synonym für einen Angsthasen. Dabei ist sie sehr ansehnlich – besonders als Jungpflanze.
Sie gehört zur Gattung der Schmetterlingsblütler und ist in den südamerikanischen Tropen heimisch. Es ist eine krautige Pflanze, die fiedrige Blättchen besitzt. Die Stiele sind teilweise bedornt.
Die Blättchen haben die Eigenschaft, bei Berührungsreizen zusammenzuklappen. Sogar die Zweige klappen dabei nach unten. Dieses Verhalten ist nicht nur bei Berührung zu beobachten – die Blätter klappen auch bei Nacht ein. Die Mimose hat dadurch einen deutlichen Tag- und Nachtrhytmus. Vielleicht hat sie Angst vor der Dunkelheit ;-)
In unseren Breiten funktioniert die Anzucht dieser faszinierenden Pflänzchen sehr gut. Sie wachsen über das Jahr am Fenster zu stattlichen Größen (50cm Höhe sind keine Seltenheit). Sie werden jedoch sparrig und sehen dann nicht mehr schön aus. Deshalb zieht man sich die Mimosen jeden Frühling neu heran.
Wenn man die Pflanzen groß wachsen lässt, werden sie wahrscheinlich auch blühen! Die Mimosen bekommen kleine, aber sehr schick aussehende Puschel-Blütchen. Sie sind nur einen Tag geöffnet – man muss jeden Tag schauen, wenn sich Knospen gebildet haben, damit man die Blüten nicht verpasst! Sorgt man für Bestäubung der Blüten (mit einem Pinsel über mehrere Blüten streichen oder auch mehrere Blüten aneinander halten, so daß sie sich gegenseitig bestäuben) dann können sich auch Samen bilden. Hat bei mir leider noch nie funktioniert – ich versuche es aber weiter. Muss ja mal klappen. ;-)
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Viel Spaß mit euren Mimosen!
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3 Kommentare
Hallo Stefan, ich lese immer gern deinen Blog. Ich finde die Mimose auch ein ganz tolle Pflanze und habe sie auch schon mehrmals ausgesät.Leider überlebt sie immer nicht allzu lang, aber es lohnt sich trotzdem jedesmal. Hier hatte ich mal etwas dazu geschrieben: https://pagewizz.com/mimose-auf-der-fensterbank/
Viele Grüße Doris
Hi Doris, schön, das es Dir hier gefällt ;-) Habe Deinen Artikel eben gelesen – sehr informativ und schöne Fotos! Finde ich richtig gut. Danke für den Link! Habe mir auch Deinen Blog in den Reader gespeichert – gucke ich mir abends an. Viele Grüße!
Hi Stefan,
vielen Dank für deine gute und ausführliche Beschreibung zur Mimosen-Aufzucht. Ich finde auch, dass die Mimose faszinierende Pflanzen sind. Meine Mimosen sind nach deiner Anleitung alle gekeimt und entwickeln sich langsam aber stetig. Als kleiner Tipp: Letztes Jahr hatte ich mir eine Mimose gekauft und im Sommer in einer Halbschattigen und windstillen Ecke auf meinem Balkon gestellt. Dort hat sie sehr schön geblüht und da ich auf meinem Balkon ein kleines Bienenhotel habe, haben die Blumen auch Samen entwickelt. Meine Mimose mochte es draußen und mit den Bienen spart man sich das Bestäuben. Die Samen habe ich diesen Frühling nach deiner Anleitung mit Erfolg gepflanzt ;)