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Die Amaryllis – oder auch richtig „Ritterstern“ oder „Hippeastrum“ genannt – hat einen ausgeprägten Jahresrhytmus. Im November oder Anfang Dezember kann man die Amaryllis umtopfen – jetzt ist die beste Zeit dafür. Ich pflege meine Amaryllis immer nach der gleichen Methode.

Wann umtopfen?

Amaryllis Bluete Detail
Die Amaryllis bildet bei richtiger Pflege imposante Blüten

Man topft die Amaryllis am besten alle 2-3 Jahre komplett um. Frisches, lockeres Substrat mit etwas mineralischem und etwas organischem Anteil mögen die Amaryllis sehr gerne! Ich freue mich immer ab Dezember auf die riesigen Blüten!

In jedem Jahr kann man jedoch die oberen 2-3 cm Erde austauschen. Die Amaryllis hat nämlich sehr empfindliche Wurzeln. Durch jährliches Komplett-Umtopfen wird das Wurzelwachstum unnötig gestört. Der Austausch der oberen Erdschicht ist da besser. Man kratzt mit dem Finger von oben vorsichtig die alte Erde raus, bis man Wurzeln sieht. Dann kommt neues Substrat rein. Die Pflanze bekommt so neue Nährstoffe und lockeres Substrat. Alle 2-3 Jahre jedoch kann man die Amaryllis komplett umtopfen.

Der passende Blumentopf

Amaryllis stehen gerne eng im Blumentopf, wurzeln aber tief! Man wählt also zum Umtopfen am besten einen Topf, der nur etwas größer als der alte ist, gerne aber etwas tiefer. Darin fühlt sich die Amaryllis-Zwiebel pudelwohl und ist mit dem neuen Topf für die nächsten Jahre bestens versorgt.

Amaryllis muss man nur alle 2-3 Jahre komplett umtopfen.

Substrat vorbereiten

Ich benutze als Substrat für meine Amaryllis gerne Kokohum*. Das ist ein Substrat, welches aus Kokosfasern hergestellt wird. Man bekommt es gepresst zu kaufen. Es ist unbehandelt und rein natürlich aus „Resten“ der Kokosnuss hergestellt. Durch das niedrige Volumen ist es auch beim Transport sehr ökologisch – ich mag es ;-) Die Presslinge sind ungefähr so groß wie eine dicke Scheibe Brot. Auf dem Bild sieht man eine Hälfte davon.

Kokohum
Kokos-Substrat wird gepresst geliefert
Kokohum aktivieren Wasser
Mit etwas Wasser verwandelt sich das Kokohum in lockeres Substrat

Ich lege das Stück Kokohum (gibts auch unter anderen Namen zu kaufen) in ein Gefäß und gebe etwas Wasser drüber – nicht zu viel. Innerhalb von 5-6 Minuten ist das gesamte Wasser aufgesaugt und das Substrat ist aufgequollen. Fast der gesamte Topf ist dann voller lockerem Kokos-Substrat.

Die Erdmischung

Bis vor Kurzem habe ich zum Amaryllis umtopfen noch reines Kokos-Substrat benutzt. Neueste Erkenntnisse besagen jedoch, daß die Amaryllis in einem lockeren Erdgemisch mit organischem Anteil noch besser wächst! Es hält die Feuchtigkeit länger und fällt auch nach längerer Zeit nicht in sich zusammen.

Deshalb mische ich zum Kokohum in etwa die gleiche Menge gute Blumenerde, etwas organisches Material wie z.B. Orchideenerde (die hält das Substrat schön luftig) und etwas Blähton. Dieses Erdgemisch speichert Nährstoffe bestens (Amaryllis lieben Nährstoffe!) und bleibt luftig und locker, so daß die empfindlichen Wurzeln der Pflanze ungestört wachsen können.

Amaryllis Zwiebel ausgetopft mit Wurzeln
Man sollte die Wurzeln der Amaryllis-Zwiebel beim Umtopfen nicht verletzen

Hinweis: Die Amaryllis ist in allen Teilen giftig. Bitte tragen Sie Schutzhandschuhe.

Zwiebel austopfen und lose Schale entfernen

Die Amaryllis sollte ja momentan in ihrem Töpfchen im kühlen Keller stehen. Zum Umtopfen ziehe ich einfach an der Zwiebel und die Erde samt Wurzeln löst sich leicht aus dem Topf. Und so sieht das dann aus – ein dichtes Wurzelgeflecht aus gesunden und prallen Wurzeln kommt zum Vorschein. Zeit zum Eintopfen! Aber erst noch den alten Topf auswaschen – am besten mit Essigwasser, damit eventuelle Keime und Pilze aus der letzten Saison entfernt werden. Ich entferne auch immer gleichzeitig noch die losen Zwiebelschalen – die sind eine ideale Brutstätte für Schädlinge aller Art. Die Schalen lassen sich leicht mit der Hand entfernen.

Tipp: Wenn man die Wurzeln der Zwiebel – und nur die Wurzeln! – in ein Glas lauwarmes Wasser stellt (vorsicht, damit die Wurzeln nicht brechen), dann saugen sie sich voll und starten gleich nach dem Einpflanzen das Wachstum. Durch das Wässern lassen sich auch die abgestorbenen Wurzelteile ganz leicht und schonend abzupfen.

eingetopfte Zwiebel Amaryllis
Die Amaryllis wird bis zur Hälfte in Kokos-Substrat gepflanzt

Amaryllis wieder einpflanzen

Jetzt kann die Amaryllis-Zwiebel wieder eingepflanzt werden. Den Boden des Topfes bedecke ich zuerst mit einer guten Schicht Substrat. Dann kommt die Zwiebel rein – mit allen ihren Wurzeln, ganz vorsichtig. Danach fülle ich nach und nach etwas Substrat nach und bewege die Zwiebel nach oben und unten, so daß die Kokoserde auch zwischen die Wurzeln rutschen kann.

Dann wieder etwas Erde drüber, etwas rütteln – bis die Zwiebel auf dem Substrat sitzt. Tiefer als auf dem Bild pflanzt man die Zwiebel nicht ein! Sie „thront!“ quasi auf der Erde. Man muss aufpassen, die empfindlichen Wurzeln nicht zu knicken oder abzubrechen. Darauf reagiert die Zwiebel zickig ;-)

Amaryllus eingetopft
Die Zwiebeln sind jetzt fertig eingetopft

Fertig

Das Umtopfen von Amaryllis ist wirklich nicht schwierig. Nach dieser Methode habe ich alle meine Amaryllis umgetopft. Jetzt gießt man ein wenig (!) an – nur nicht zu viel. Die Amaryllis hat noch keine Blätter und braucht also auch nur wenig Wasser. Bis der Blütenstängel mindestens 10-15cm rausgekommen ist, gießt man nur so viel, daß das Substrat nicht völlig austrocknet. Die Erde darf dabei keinesfalls zu feucht sein, denn sonst könnten die Zwiebeln und die Wurzeln leicht faulen oder schimmeln. Man stellt die Töpfe mit den Zwiebeln wieder nach und nach ins Warme und schon bald wird der erste Austrieb erscheinen.

Eine meiner Zwiebeln hat letztes Jahr Tochterzwiebeln hervorgebracht – aber die sind noch ziemlich mickrig (mittleres Foto) – hoffentlich legen die dieses Jahr etwas zu ;-) Die weitere Pflege der Amaryllis kannst Du hier im Blog nachlesen: Einfache Amaryllis-Pflegeanleitung

Viel Spaß beim Umtopfen! Schickt mal ein Foto!

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Autor

Seit 2006 Kleingärtner mit Passion und Experimentierfreude. Seit 2011 Gartenblogger. Naturnah und erdverbunden. Gewinner des "Mein schöner Garten" Influencer Awards 2022 in der Kategorie "Insektenfreundliches Gärtnern" und seit 2023 Gartenfachberater. Besuche mich auf Instagram und Facebook! Mehr über mich

2 Kommentare

  1. Wir haben jetzt Juli und meine Amaryllis blüht in voller Pracht! Wie kommt dass?

    • Stefan

      Oh das kann passieren, wenn die Pflanze aus dem Rhythmus kommt. Ist aber nicht tragisch – freu dich über die Blüte ;-)

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