Der Fußboden steht heute auf dem Programm. Wir lernen auch gleich noch die 3 besten Freunde des Bauarbeiters kennen!
Nachdem die Laube entrümpelt war, kam der Fußboden zum Vorschein. Estrich, viele Insekten und ein Riß. 1cm breit, über die volle Länge. Doch kein Problem – mit Hilfe einer Ausgleichsmasse konnte man den Riß schließen und auch gleich den Fußboden begradigen. Er hatte etwas Schlagseite ;-)
Unser allgegenwärtiger Freund – die Wasserwaage – teilt uns mit, das nun alles 100% gerade ist. Ein (fast) perfekter Untergrund für unseren neuen Holzfußboden!
Um Feuchtigkeit von unten abzublocken wurde eine Baufolie ausgelegt. Da kommt kein Wasser durch. Der Fußboden war jedoch auch nicht naß – die Folie ist mehr zur Sicherheit. Zu beachten ist, das die Folie an den Rändern etwas übersteht.
Auf diese Folie kam eine Lattung, damit der Fußboden von unten durchlüftet ist. Praktischerweise kann man mit dieser Unterkonstruktion den Fußboden auch von den kleinen Unebenheiten befreien – bei uns war das der Übergang vom großen ins kleine Zimmer. Die Unterkonstruktion wird mit wenigen Schrauben und Dübeln am Beton festgezurrt – fertig! Nun können schon die Fußbodenplatten rein.
So sehen diese Platten aus. Es sind ungeschliffene Verlegeplatten. Dort ist noch der Kleber vom Verpressen drauf und der sorgt für eine glatte Oberfläche. Man kann sie jedoch nicht mehr streichen. Dafür braucht man geschliffene Platten. Beim Einbau ist zu beachten, das die Platten eine Ober- und eine Unterseite haben. Auf der Unterseite ist eine Beschriftung auf der Platte. Die kommt nach unten. Wenn man später mit Resten der Platten arbeitet, muss man sich merken, wo oben und unten war – auch wenn die Beschriftung fehlt. Macht man einen Fehler, entstehen Schlitze an den Stößen, weil die Platten nur in einer Position richtig zusammen passen.
Die Platten werden schwimmend verlegt – ohne Befestigung mit dem Untergrund. Zu den Seiten ist 1 cm Abstand zu beachten. Das verhindert, das die Verlegeplatten an den Balken und Kanten scheuern und nachts unheimliche Geräusche machen, die die Kinder aufwecken ;-) Die Lücken verdeckt nachher die Wand-Paneele und die Scheuerleiste. Also kein Problem. Die Verlegeplatten werden natürlich vor dem Verlegen auf die passende Länge geschnitten. Hier kommt unser zweiter Freund zum Einsatz: der Zollstock, oder – für die Extravaganten unter uns – das Maßband. Damit kann man fein die Längen messen und auf die Platten übertragen. Günstig ist es, an 2 Stellen zu messen: an den beiden Kanten der Verlegeplatten. Dadurch kann man Fehler in der Winkligkeit des Raumes ausgleichen. Gerade eine Gartenlaube ist nicht immer 100% rechtwinklig. Die Abschnitte der Platten werden gleich als Anfang der nächsten Reihe angestückelt. Siehe Foto.
Die Verlegeplatten werden an den Stößen fest verklebt. Ich benutze dafür einen PUR-Kleber. Gibts überall als Zubehör. Dieser Kleber ist von der Konsistenz wie Honig. Man drückt nicht zu wenig davon aus der Flasche auf die Feder und presst anschließend die Platten aneinander. Ein Hammer und ein Stück Holz sind bei diesem Arbeitsgang sehr hilfreich! Durch leichte Schläge mit dem Hammer und geschützt durch das zwischengelegte Holz kann man die Platten zusammenschieben, so daß fast kein Spalt mehr zu sehen ist. Bitte NIE mit dem Hammer auf die Feder schlagen, man beschädigt sie sehr leicht und dann passt die nächste Platte nicht mehr 100%ig rein. Der Kleber härtet abhängig von der Luftfeuchtigkeit aus und wird zu einem Schaum, der aus den Ritzen quillt. Das ist kein Grund zur Beunruhigung! Man kann ihn, wenn er ausgehärtet ist, mit einem Meißel oder Messer leicht abtrennen.
So sieht die Fuge aus, wenn sie verklebt wurde. Man kann auch nochmal mit Schleifpapier nacharbeiten, dann ist sie perfekt.
Achtung: Wenn ihr gerne kleckert, zieht euch bitte beim Verkleben Handschuhe an. Der Kleber klebt fantastisch – egal was. Ihr müsst dann warten, bis sich die Hautzellen an eurer Hand erneuern, um den Kleber wieder ab zu bekommen ;-)
Nochmal ein kleiner Blick auf die verlegten Platten und auf die Folie. Sie muss immer locker rumflattern.
An einigen Stellen des Fußbodens wird es kniffelig. Dort blockieren Ecken, Balken und Hindernisse unseren perfekten Verlegespaß. An diesen Stellen heisst es – Stichsäge raus und losgesägt. Am einfachsten ist es, man legt die Platten erstmal grob hin und markiert die auszuschneidenden Flächen mit unserem Freund Nummer 3: dem gespitztem Bleistift. An Stellen, wo man nicht richtig herankommt, ist es besser, man misst (mit Freund Nummer 2) und überträgt das Gemessene auf die Platte. Ein Tipp: lieber etwas knapper schneiden, als zuviel wegzunehmen. Dazuschneiden geht nicht, Abschneiden geht wesentlich besser.
Hier ist so ein Ausschnitt zu sehen – die Türöffnung. Hier wurde die Platte rechts und links von der Tür eingeschnitten, so daß der Bereich zwischen den Türpfosten auch mit Fußboden ausgestattet wurde. Auch hier ist die Folie unter den Platten. An dieser Stelle merkt man, das die Verlegeplatte beim Betreten federt. Das ist nicht gut, denn sie kann abbrechen. Hier sollte man mit einer passenden Leiste unterfüttern.
Sollten die Platten an den anderen Stellen beim Betreten unangenehm federn, muss man auch unterfüttern. In unserem Fall haben wir einfach Reste des alten Fußbodenbelags benutzt. Schon mit einer Lage war das Federn beseitigt. Cool!
Schon nach kurzer Zeit ist der Fußboden fertig!
Sieht doch schon gleich viel wohnlicher aus die Laube, oder? ;-) Und geht ruckzuck.
Ich mag diese Holzoptik, jedoch kann man diesen Fußboden auch mit Laminat belegen oder mit jedem anderen beliebigen Fußbodenbelag. Aber bitte keine Plastik.
Weiter geht es mit der Erneuerung der Außenwand und dem Einbau eines Fensters.
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4 Kommentare
Erst ist davon die Rede, dass die Platten auf Latten gelegt werden, dann liegen die Platten aber auf der Folie direkt .Was ist nun richtig .
Hallo, das stimmt. Ich habe mit der Unterkonstruktion die Höhenunterschiede in der Laube ausgeglichen. Somit war nur in einem Raum eine Lattung notwendig, um eine gerade Fläche zu erzielen.
OSB platten sind super Dinger, habe auch bei mir im Garten ein paar verwendet und bin überrascht gewesen von der Belastbarkeit und Robustheit der Platten im Allgemeinen.
Erstmal vielen Dank für diese tolle Seite! Ich überlege zurzeit auch, wie ich den Boden der Laube, die ich zu kaufen gedenke, auf Vordermann bringen kann. Das ist die für mich drängendste Frage, weil ansonsten über solides Halbwissen verfüge (und Leute kenne, die es genau wissen) – von Bodenfragen hab ich aber einfach mal gar keine Ahnung.. Es handelt sich dabei um eine alte DDR-Datsche – konkrekt: Typ B22W, also ein reines Sommerhaus. relativ weit oben auf einem Hang; auf einem Betonsockel. Laut Hersteller (damals) sollte auf den Beton eigentlich ein Estrich – ob es den gibt, weiß ich (noch) nicht. Und ob der 86-jährige Altbesitzer, der das Ding in den frühen 80ern gebaut hat, das noch weiß, wage ich zu bezweifeln. Zurzeit liegt PVC (oder ähnliches) drauf. Die OSB-Variante finde ich schon ziemlich optimal – aber ich frage mich, ob man nicht auch einfach eine weitere Schicht Fließestrich auf den alten geben kann, den man dann schleift und versiegelt? Meinethalben mit einem Korkband an den Wänden, damit nix platzt und reißt, wenn das Holz arbeitet bzw. die Datsche im Winter auskühlt? Ist natürlich Geschmackssache – aber mir gefällt das. Weißt Du zufälligerweise, was es dabei zu beachten gilt und ob das möglich wäre?